Während in der öffentlichen Debatte über den Klimawandel hauptsächlich ideologische Gegensätze aufeinanderprallen, ist die Industrie längst weiter. Denn ökologische und energieeffiziente Technologien werden von vielen Unternehmen vor allem als Möglichkeit gesehen, Kosten zu sparen. Die erst 2001 als Start-up gestartete Va-Q-tec hat sich dabei als Spezialist für Dämmstoffe in einem aussichtsreichen Anwendungsgebiet positioniert.
Den Kern des geschäftlichen Erfolges bilden sogenannte Vakuumisolationspaneele, kurz VIPs. Diese verfügen über wesentlich bessere Dämmeigenschaften als konventionelle Faser- oder Schaumdämmstoffe. Das aus Würzburg stammende Unternehmen hat aber auch weitere Produktgruppen wie z.B. Wärme- und Kältespeicher im Portfolio. Darüber hinaus bietet Va-Q-tec Klimasysteme wie Container und Boxen an, die insbesondere im Bereich der Luftfracht und anderer Logistikanwendungen zum Einsatz kommen. Beratungsleistungen rund um Klimasysteme und ein Vermietservice für Boxen und Container runden den Umsatzmix ab. Dabei hat sich Va-q-tec in den vergangenen Jahren eine sehr attraktive Marktposition erarbeitet. Außerhalb des Bereiches Gebäudeisolierung ist Va-Q-tec nach eigenen Angaben die Nummer 1 im Bereich VIPs und hat seine Technologie mit über 80 Patenten abgesichert. Die Kundenkartei enthält zahlreiche Schwergewichte wie Lufthansa Cargo, die Schweizer Post, den Heizungsbauer Viessmann und Pharmafirmen wie Roche und Gilead.
2018 musste der Klimaspezialist einen ordentlichen Dämpfer verkraften. Das Umsatzplus betrug nur 8 % und der operative Gewinn (EBITDA) wurde mehr als halbiert. Netto fiel Va-Q-tec massiv in die Verlustzone zurück. Nach einem Minus von 0,86 Mio. Euro in 2017 wies das Unternehmen für 2018 einen Verlust von 7,7 Mio. Euro aus. Die Begründung: Das margenstarke Servicegeschäft zeigte nur unterdurchschnittliche Ergebnisse. Mit gut 18 Mio. Euro hatte es im vergangenen Jahr einen Umsatzanteil von gut einem Drittel. Hinzu kam, dass Va-Q-tec massiv in die Internationalisierung und Kapazitätsausweitung investierte.
Dass 2019 ein komplett anderes – und positiveres – Bild liefern könnte, zeigten aber die in dieser Woche vorgelegten Q1-Zahlen. Denn diese präsentierten nicht nur eine Umsatzsteigerung um 27 % auf 15,2 Mio. Euro. Besonders wichtig war, dass das Servicegeschäft wieder boomt. Hier konnte Va-Q-tec einen Umsatzsprung um satte 76 % auf 6,5 Mio. Euro melden. Das EBITDA wurde durch diese Vorlage auf 2,2 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Die Marge verbesserte sich auf 13 %, 2018 hatte sie nur bei knapp 6 % gelegen. Die Verbesserung der Profitabilität war dabei auch ein Erfolg des im letzten Jahr aufgelegten Effi Effizienzprogramms „Power 20+“, mit dem das Umsatzwachstum angekurbelt und Kosten, z.B. in der Logistik und im Energieverbrauch, eingespart werden sollen.
Der starke Start ins neue Jahr hat gezeigt, dass Va-Q-tec über sehr gute Wachstumschancen verfügt. Schon zur Bekanntgabe der 2018er Zahlen hatte das Unternehmen prognostiziert, in diesem Jahr...
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