Vor ziemlich genau drei Jahren hatten wir Ihnen die Washtec-Aktie erstmals vorgestellt und damals als langfristige Depotbeimischung empfohlen. Wer dem gefolgt ist, kann sich inzwischen über mehr als eine Verdreifachung seines Einsatzes freuen. Zwar hatte die Wachstumsstory des Waschanlagenherstellers Anfang des Jahres einen überraschenden Dämpfer erhalten, diesen halten wir jedoch nicht für nachhaltig, vielmehr dürfte die Aktie auf längere Sicht weiteres Potenzial besitzen.
Das sieht wohl auch das Gros der Börsianer so, denn der steile Kursabsturz von fast 25 % nach den Zahlen zum ersten Quartal wurde zwischenzeitlich fast vollständig wieder aufgeholt. Dabei wirkten die Zahlen von Januar bis März auf den ersten Blick durchaus besorgniserregend. Hatten die Augsburger in den letzten fünf Jahren noch den Umsatz um gut 40 % gesteigert und ihr EBIT verdreifacht, gingen die Erlöse von Januar bis März 2018 um fast 10 % auf 91,5 Mio. Euro zurück und der operative Gewinn sogar um mehr als die Hälfte auf 5,4 Mio. Euro. Bei näherem Hinsehen entpuppte sich diese Delle allerdings nicht als strukturelle Schwäche des Geschäftsmodells, sondern lediglich als Sondereffekt im US-Geschäft, das im Vorjahreszeitraum von einem extrem starken Umsatzwachstum (+75 %) durch Großkundenaufträge profitierte und sich nun wieder normalisiert hatte.
Schon zum Halbjahr 2018 war denn auch die Hälfte der Delle wieder ausgemerzt, denn nach einem soliden zweiten Quartal betrugen der Umsatz- und EBIT-Rückstand nur noch 4,7 % bzw. 26,8 %. Und für das Gesamtjahr hielt das Management weiterhin seine Prognose eines leichten Erlöswachstums von 3 % sowie einer „deutlichen“ EBIT-Steigerung aufrecht. Das zeigt einmal mehr, dass sich die gefestigte Marktposition von Washtec so schnell nicht erschüttern lässt. Denn mit weltweit rd. 35 Tsd. installierten Waschanlagen sind die Augsburger nicht nur klarer Weltmarktführer, sondern können sich inzwischen vor allem auf einen großen Sockel an wiederkehrendem Geschäft mit Bestandskunden stützen, das mindestens 60 bis 70 % der Konzernerlöse ausmacht. Dieser besteht zum einen aus der Wartung und Erneuerung bestehender Anlagen (letzteres alle 5 bis 10 Jahre) sowie auch aus Verbrauchsmaterialen und umfänglichen Serviceleistungen rund um die Anlagenplanung, -finanzierung und den laufenden Betrieb.
Mit diesem stabilen Fundament dürfte sich auch in Zukunft recht mühelos weiteres Wachstum realisieren lassen, zumal auch das Branchenumfeld den Schwaben vergleichsweise kommode Bedingungen bietet. Nicht nur, dass der weltweite Bedarf an Waschanlagen getrieben vom sukzessive wachsenden Fahrzeugbestand beständig zunimmt. Darüber hinaus ist das Geschäft auch noch weitgehend konjunkturresistent und lässt sich weder von den Zyklen der Automobilindustrie noch von den Schwankungen des Ölpreises nennenswert aus dem Takt bringen. Und schließlich zeigt sich...
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