Der Wirtschaftsboom in Argentinien scheint langsam zu erlahmen und damit denjenigen Recht zu geben, die das hochinflationäre Wachstumsmodell für Schall und Rauch halten, das nur dem massiv negativen Realzins geschuldet ist..
Denn mit einem Leitzins, der sich an der offiziellen Inflationsstatistik orientiert und bei 9 Prozent liegt, ist die Kreditfinanzierung von Investitionen und Konsum in Argentinien derzeit ausgesprochen günstig – liegt doch die tatsächliche Preissteigerungsrate unabhängigen Schätzungen zufolge eher zwischen 25 und 30 Prozent. Dass die konjunkturellen Indikatoren trotz des monetären Aufputschmittels zuletzt nach unten abgedreht sind, deuten Viele deswegen als ein sehr ernstes Warnzeichen. So ist das Verbrauchervertrauen nach einer kurzen Erholung im Januar im Februar wieder um über 5 Prozentpunkte eingebrochen, währenddessen hat die Zunahme der Industrieproduktion im Januar mit 2,2 Prozent den tiefsten Wert seit Ende 2009 erreicht. Und auch die Abwertung des Peso, der seit dem Sommer 2008 gegenüber dem US-Dollar fast die Hälfte seines Wertes verloren hat, setzt sich langsam aber stetig fort.
(März 2012)
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