In Brasilien mehren sich die Anzeichen für eine ausgeprägte Schwächephase der Wirtschaft. Die Regierung verkündet Gegenmaßnahmen, aber kann das die Talfahrt stoppen?
Vor allem der Industriesektor sendet aktuell Notsignale. Im Juni ist die Produktion im Vorjahresvergleich um 1,6 Prozent zurückgegangen, und auch der Einkaufsmanagerindex zum Verarbeitenden Gewerbe liegt mit 47,8 Punkten nun klar unter der Expansionsschwelle von 50. Neben der rigiden Hochzinspolitik der Notenbank dürfte vor allem die kontinuierliche Aufwertung des brasilianischen Reals für die Schwächephase ursächlich sein, da sie die Exportdynamik der Industrie belastet. Demgegenüber entwickelt sich der Servicesektor weiter positiv, hier ist der Einkaufsmanagerindex zuletzt von 52,1 auf 53,7 Punkte gestiegen. Trotzdem zeigt sich die Regierung ob der ersten Rezessionssignale bereits alarmiert und hat Steuererleichterungen für Unternehmen im Umfang von 25 Mrd. Real verteilt auf zwei Jahre vornehmen. Die Börse zeigte sich davon bislang unbeeindruckt, der Bovespa markierte zuletzt ein neues Jahrestief.
(August 2011)
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