Die Industrieproduktion von Brasilien war zuletzt rückläufig, weshalb Analysten für das dritte Quartal (die Daten werden am 6.12. veröffentlicht) nur noch ein BIP-Wachstum von 2,7 Prozent erwarten. Die Zentralbank reagiert darauf mit deutlichen Zinssenkungen.
Die Wachstumsdynamik Brasiliens zeigt seit mehreren Quartalen stringent nach unten. Noch 2010 expandierte die Wirtschaft im Durchschnitt um 7,5 Prozent, zwischen Juli und September könnte die Steigerungsrate nun auf weniger als 3 Prozent gesunken sein. Grund dafür ist zum einen die Aufwertung des brasilianischen Real, die die Exportchancen der Unternehmen geschmälert hat. Darüber hinaus stellte aber auch der lange Zeit hohe Leitzins von zwischenzeitlich 12,5 Prozent – ein Resultat der galoppierenden Inflation – ein Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung dar. Hier lenkt die Zentralbank aber nun wegen der Hinweise auf eine deutliche Abkühlung ein. Seit August wurde der Leitzins in drei Schritten um insgesamt 150 Basispunkte auf 11 Prozent gekürzt. Die Wahrscheinlichkeit einer Wiederbelebung der Wachstumsdynamik in 2012 steigt so, allerdings ist unter Analysten umstritten, ob die Notenbank damit ein Ausufern der Inflation riskiert.
(Dezember 2011)
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