Die Zentralregierung versucht mit einer harten Linie, den Preis- und Bauboom im Immobiliensektor einzudämmen. Als Handhabe dient vor allem eine Beschränkung der Kreditvergabe über die Großbanken. Aber die Unternehmen weichen auf den Schattenmarkt aus, womit die Gefahren weiter zunehmen.
Der inoffizielle Kreditmarkt in China, der an den registrierten Banken vorbeiläuft, soll mittlerweile auf eine Größenordnung von umgerechnet mehr als 1 Bio. Euro angewachsen sein. Die hier üblichen zweistelligen Zinsen dürften die Schuldner aber noch mehr unter Druck setzen, wenn die wirtschaftliche Dynamik – wie sich aktuell abzeichnet – weiter abnimmt. Damit wachsen die Ungleichgewichte in China aber noch. Denn ohnehin gelten 10 bis 20 Prozent der Kredite, die in den Jahren 2009/10 im Rahmen der Konjunkturstimulierung ausgegeben wurden, als stark ausfallgefährdet. Diese wurden nämlich von Provinzregierungen über Investmentvehikel genutzt, um Infrastrukturprojekte voranzutreiben. Nach aktuellen Analystenschätzungen stehen dem aber keine adäquaten Einnahmen gegenüber. China wandelt damit zunehmend auf einem schmalen Grat.
(November 2011)
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