Angesichts einer Wachstumsrate von 6,9 Prozent (Q3) scheinen die Abschwungsorgen von Indien noch ein Luxusproblem darzustellen. Doch die jüngsten Wirtschaftsdaten legen nahe, dass die Dynamik im Schlussquartal erneut deutlich abgenommen hat.
Analysten hatten im Vorfeld einen moderaten Rückgang der Industrieproduktion im Oktober erwartet. Die tatsächlichen Daten bedeuteten vor diesem Hintergrund eine faustdicke – negative – Überraschung. Denn der industrielle Output ist tatsächlich um 5,1 Prozent zum Vorjahr gesunken. Besonders bedenklich stimmt, dass der Rückgang im Bereich der Investitionsgüter mit -25,5 Prozent am stärksten ausgefallen ist. Auch wenn das verarbeitende Gewerbe nicht die Hauptstütze der indischen Konjunktur darstellt und ein einzelner Monatswert nicht überbewertet werden sollte, scheinen die Unternehmen doch ausgesprochen vorsichtig zu agieren. Möglicherweise bremst auch der deutlich erhöhte Leitzins (8,5 Prozent) das Wachstum, allerdings hat die Zentralbank bei einer Inflation von mehr als 9 Prozent kaum Spielraum für Zinssenkungen. Trübe Aussichten für den Aktienindex Sensex.
(Dezember 2011)
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