Am Donnerstag wurde der indonesische Aktienmarkt von einem Mini-Crash erschüttert. Um 6 Prozent hat der Leitindex LQ-45 nachgegeben. Landesspezifische Gründe gibt es dafür nicht, ausländische Investoren haben wegen einer steigenden Risikoaversion Kasse gemacht. Damit fallen die letzten Top-Länder, die Krise erreicht eine neue Dimension.
Eigentlich sendet Indonesien überhaupt keine konjunkturellen Krisensignale. Die Industrieproduktion wächst zuverlässig mit rund 5 Prozent, das BIP expandierte zuletzt mit beeindruckenden 6,5 Prozent und die Inflation ist im Jahresverlauf auf weniger als 5 Prozent gesunken. So verwunderte es nicht, dass die Börse lange Zeit ein Favorit der globalen Anlegerschar war – bis Ende Juli. Zunächst wurde sie im Augustcrash von dem globalen Abwärtssog mit nach unten gezogen, die anschließende Erholung endete vor zwei Wochen abrupt. Dass vor allem ausländische Anleger seitdem ihr Geld abziehen, sieht man auch an dem Kursverfall des indonesischen Rupiah. Die Zentralbank hat bereits verkündet, dass die Währung bei einem weiteren Absturz gestützt wird. Das sind Töne, wie man sie von dem boomenden Land letztmalig während des Höhepunktes der Finanzkrise gehört hat.
(September 2011)
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