Wegen der Position des Stadtstaats als Handels-, Finanz- und Logistikdrehkreuz ist Singapurs Wachstum ein viel beachteter Indikator für die Entwicklung in ganz Asien. Demzufolge muss man sich aktuell Sorgen machen um das Expansionstempo in den Boomländern.
Denn in Singapur weist eine breite Palette volkswirtschaftlicher Daten auf einen laufenden Abschwung hin. Die Exporte sind zuletzt weiter zurückgegangen auf 42,2 Mrd. US-Dollar und bewegen sich mittlerweile weit unter dem Zyklushoch von 46 Mrd. US-Dollar aus dem März 2011. Das entfaltet eine negative Rückkopplung auf die Industrieproduktion, die im Juli nur noch um 1,9 Prozent zum Vorjahr zulegte. Und auch der Binnenkonsum fällt aktuell als Stütze aus, der Einzelhandelsumsatz lag zuletzt 0,9 Prozent unter dem Referenzmonat aus 2011, der erste Rückgang seit mehr als zwölf Monaten. Das BIP-Wachstum dürfte daher auch im dritten Quartal niedrig ausfallen, nachdem es zwischen April und Juni schon auf magere 2 Prozent zum Vorjahr gefallen war. Alles in allem liefert die Wirtschaft von Singapur derzeit ein trübes Bild ab, das stellvertretend den Abschwung in Asien, insbesondere in China widerspiegelt.
(August 2012)
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten