Die Aufbruchstimmung, die sich so mancher Beobachter für Kroatien nach dem erfolgreichen Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen erhofft hatte, ist bisher gänzlich ausgeblieben. Im Sog der europäischen Konjunkturschwäche und unter der Last der dringenden Haushaltskonsolidierung kommt die Wirtschaft des Landes nicht auf die Beine.
So schätzt der IWF, der für Kroatien für 2011 noch letztes Jahr ein Wachstum von 1,3 Prozent für erreichbar hielt, dass die Wirtschaft tatsächlich nur um 0,25 Prozent zugelegt hatte. Jüngste Daten von der kroatischen Statistikbehörde gehen sogar von einer kompletten Stagnation aus. Und für das laufende Jahr sind die Aussichten noch düsterer. Der IWF erwartet eine Schrumpfung um ca. 1 Prozent, das Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) geht von -1,2 Prozent aus und die Kroaten selbst halten eine BIP Abnahme um bis zu 2 Prozent für möglich, womit das Land das Schlusslicht in Osteuropa wäre. Da der Staat derzeit noch die Abgaben erhöht oder gar neue, wie die sechsprozentige Telekommunikationssteuer, einführt, ist eine konjunkturelle Trendwende noch nicht absehbar.
(April 2012)
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