Auch wenn Kroatien mittlerweile wieder leicht wächst, fällt dem Land die Rückkehr auf einen dynamischen Expansionspfad sehr schwer. Die Nachwirkungen der Boomexzesse – etwa in Form hoher Schulden – sind immer noch deutlich zu spüren. Die Zukunftshoffnungen ruhen auf der EU – und besonders auf Deutschland.
Im zweiten Quartal 2011 ist Kroatien mit 0,8 Prozent zum Vorjahr gewachsen – noch in den ersten drei Monaten war ein BIP-Rückgang in derselben Höhe verzeichnet worden. Damit geht die Rezession in der aktuellen Periode wohl auch in dem Balkanland zu Ende: Nach einer Schrumpfung um 1,2 Prozent in 2010 erwartet der IWF für 2011 wieder eine Expansion um 1,3 Prozent. Zu wenig, um die hohe Arbeitslosigkeit (12,3 Prozent Ende letzten Jahres) abzubauen. Die Hoffnung auf Besserung ruht nun vor allem auf einen Anstieg der Auslandsinvestitionen im Vorfeld des wahrscheinlichen EU-Beitritts im Juli 2013. Insbesondere deutsche Unternehmen könnten ihr Engagement in Kroatien verstärken, der jüngste Besuch der Bundeskanzlerin darf als Fingerzeig für die Bedeutung gewertet werden, die dem Land als Tor zum Balkan zugebilligt wird.
(August 2011)
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