Nachdem es lange so aussah, als würde Polen von der Krise in Westeuropa kaum tangiert, haben die Schwächesignale zuletzt deutlich zugenommen. Doch selbst nach den jüngsten Prognosekorrekturen bleibt Polen eine der Wachstumslokomotiven Europas.
Insbesondere der Einkaufsmanagerindex für die polnische Industrie hat im Juni für Ernüchterung gesorgt, als er von 48,9 auf 48,0 Punkte fiel und damit das niedrigste Niveau seit drei Jahren erreichte. Auch der Job-Zuwachs hat sich im Mai auf ein Zweijahrestief verlangsamt, während die Zunahme der Einzelhandelsumsätze nur noch halb so hoch ist wie noch vor einem Jahr. Deswegen hat die polnische Zentralbank ihre Wachstumsprognose nun auf 2,3 bis 3,6 Prozent modifiziert, die Europäische Kommission erwartet ein Wachstum von 2,7 Prozent. Positiv an der Abkühlung ist der dadurch gedämpfte Inflationsausblick, der die Zentralbank auf eine weitere Zinsanhebung verzichten ließ.
(Juli 2012)
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