Die Regierung von Premierminister Tusk hat die Parlamentswahl am Wochenende überzeugend gewonnen. Polen entwickelt sich damit zu einem Hort der Stabilität im kriselnden Europa – und könnte sogar wirtschaftlich von der Krisenpanik profitieren.
Nachdem der Premier rund 40 Prozent der Stimmen gewonnen hat, dürfte seine Wiederwahl nur eine Formsache darstellen. Tusk braucht in jedem Fall eine stabile Koalition, um die Transformation von Wirtschaft und Staat weiter voranzutreiben. Denn aktuell wächst Polen zwar mit hoher Geschwindigkeit, aber in der Leistungsbilanz (-3,9 Prozent in 2011) und im Staatshaushalt (-5,7 Prozent, geschätzt vom IWF) gibt es ein gefährliches Zwillingsdefizit, das belegt, dass der aktuelle Aufschwung zum Teil „auf Pump“ läuft. Misstrauen zeigt sich auch am Aktienmarkt, wo der Aktienindex WIG 20 zuletzt ein neues Jahrestief markierte. Die Euro-Krisenpanik könnte Polen aber nun helfen, denn infolgedessen hat der Zloty in nur vier Monaten um satte 10 Prozent abgewertet. Das dämmt die Importlust und hilft den Ausfuhren trotz der Rezessionssignale in Westeuropa auf die Sprünge.
(Oktober 2011)
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten