Mit den jüngsten Wirtschaftsdaten zeichnet sich auch in Polen ein mögliches Ende der konjunkturellen Abkühlung ab. Die Trendwende auf dem Devisenmarkt könnte zudem den Inflationsdruck mindern und die Sorgen vor der Auslandsverschuldung des Privatsektors mildern.
So hat das Konsumentenvertrauen im Januar im Vergleich zu Dezember von 76 auf 77,2 Punkte zugelegt, womit den Abwärtstrend der vorangegangenen Monate gestoppt wurde. Zwar liegen die Zuversichtswerte der polnischen Konsumenten damit noch deutlich unterhalb der Werte, die im letzten Sommer erreicht wurden (bis 88,2 im September), doch es besteht die Hoffnung auf einen Trendwechsel. Dies umso mehr, als auch die Industrieproduktion trotz aller konjunkturellen Sorgen auch im Dezember weiter mit 7,7 Prozent expandierte und die Inflation sich trotz Weihnachtssaison von 4,8 auf 4,6 Prozent ermäßigte. Da der Zloty zudem seit dem Jahreswechsel sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro kräftig aufgewertet hat, dürfte der Inflationsdruck weiter abnehmen. Wichtig ist diese Aufwertung aber auch für die vielen Schuldner in Polen, die ihre Kredite in ausländischen Währungen aufgenommen hatten und die im Zuge der kräftigen Abwertung im letzten Jahr unter Druck zu geraten drohten. Zumindest für die nächsten Monate scheint dieses Risiko an Brisanz zu verlieren.
(Februar 2012)
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