In Russland zeigen im Moment nahezu alle Indikatoren nach unten. Die Industrieproduktion war in den letzten beiden Monaten rückläufig, und auch der Binnenkonsum hat stark nachgelassen. Die Hoffnungen richten sich jetzt auf die Notenbank.
Zum ersten Mal seit der Rezession 2009/10 ist in Russland die Industrieproduktion wieder zwei Monate in Folge zurückgegangen, zuletzt um 2,1 Prozent zum Vorjahr. Damit mehren sich die Abschwungsignale, das Land spürt die Auswirkungen der schwachen Dynamik im Euroraum. Auch der Binnenkonsum entwickelt sich längst nicht mehr so dynamisch wie in den letzten Jahren, das Wachstum der Einzelhandelsumsätze erreichte im Februar mit 2,5 Prozent ein Mehrjahrestief. Die Regierung fürchtet, dass die BIP-Steigerungsrate im laufenden Jahr auf weniger als 2 Prozent fallen könnte, nach 3,4 Prozent in 2012. Die größte Hoffnung bleibt derzeit, dass die Notenbank mit einem Zinssenkungskurs dagegenhält. Im Juni wird der frühere Wirtschaftsminister Elvira Nabiullina den geldpolitischen Falken Sergei Ignatiev an der Spitze der Zentralbank ablösen, und die meisten Beobachter rechnen dann mit einer stärkeren Wachstumsorientierung in der Geldpolitik.
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