Mit einem Verweis auf den hohen Ölpreis hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für Russland deutlich erhöht. Doch es bleiben hohe Risiken, da Russland aufgrund der einseitigen Fokussierung auf Rohstoffexporte auf eine stabile Nachfrage nach seinem Öl und Gas angewiesen ist.
Unter der Annahme, dass die Weltkonjunktur und mir ihr die Energienachfrage nicht doch von der Eurokrise in den Abgrund gezogen werden, geht der IWF davon aus, dass die russische Wirtschaft dieses Jahr um 4 Prozent zulegen kann. Noch im Januar lag die Schätzung bei 3,3 Prozent. Dank der höheren Erlöse aus den Öl- und Gasexporten, die für rund die Hälfte des Staatseinnahmen sorgen, soll auch das Haushaltsdefizit trotz der umfangreichen Wahlgeschenke des Kreml auf 0,3 Prozent des BIP reduziert werden, während die Regierung in früheren Schätzungen von einer Deckungslücke von 1,5 Prozent ausging. Dazu beitragen sollte aber auch zur Jahresmitte angekündigte Erhöhung des inländischen Gaspreises, die zu 80 Prozent dem Staatshaushalt zugute kommen soll. Erleichtert wird dieser Schritt, mit dem der inländische Preis an das Weltmarktniveau angenähert werden soll, durch die zuletzt deutlich rückläufige Inflationsrate, die im März bei 3,7 Prozent und damit deutlich unter den Werten aus dem ersten Halbjahr 2011 (bis zu 9,6 Prozent) lag.
(April 2012)
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