Im Vorfeld der anstehenden Präsidentschaftswahl scheint der Kreml nichts dem Zufall überlassen zu wollen und spielt das gesamte Repertoire aus, das dem Machthaber in einer „gelenkten Demokratie“ zur Verfügung steht.
Dazu gehören die Veröffentlichungen von vermeintlichen Anschlagplänen auf den künftigen Präsidenten Putin, die den Wählern noch einmal die Bedeutung eines starken Mannes an der Spitze des Staates vor Augen führen sollen, wie auch massenhafte Wahlgeschenke, mit denen große Interessengruppen milde gestimmt werden. Unter anderem können sich die Bauern über erhöhte Dieselsubventionen und die Lehrer über höhere Gehälter freuen, insolvente Unternehmen werden künstlich am Leben erhalten und Fußballfans kostenlos zur Europameisterschaft befördert. Da zudem die Inflationsrate im Januar deutlich zurückgegangen ist und mit 4,2 Prozent ein Rekordtief erreichte, sollte der Konsum dieses Jahr eine starke Stütze für die russische Wirtschaft darstellen. Zusammen mit den Exporten, die dank des hohen Ölpreises im Januar mit 51 Mrd. US-Dollar ein neues Rekordhoch erklommen und der sich wieder etwas erholenden Industrieproduktion haben sich die Voraussetzungen für eine dynamische Wirtschaftsentwicklung in 2012 deutlich verbessert.
(Februar 2012)
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