Wenn man nach der Börse geht, steht der Verlierer der Krim-Krise schon fest: Russische Aktien fallen im Moment scheinbar ins Bodenlose. Die ohnehin bestehenden Schwierigkeiten der Volkswirtschaft könnten durch Sanktionen noch verstärkt werden. Zumindest kurzfristig scheinen die Gefahren aber langsam ausreichend eingepreist.
Das Wachstum der russischen Wirtschaft ist schon seit langem rückläufig. Konnte 2011 im Spitzenquartal noch eine BIP-Steigerungsrate von 5 Prozent zum Vorjahr generiert werden, ist diese sukzessive auf zuletzt 1,2 Prozent abgeschmolzen. Neben zahlreichen Strukturproblemen hat Russland dabei insbesondere unter der geringen Konjunkturdynamik in Europa gelitten. Nun kommt auch noch die Schwäche Chinas hinzu, die die Rohstoffpreise - Russlands wichtigstes Exportgut - drückt.
Als wäre das nicht genug, legt sich die russische Führung wegen der Ukraine nun auch noch mit der EU an und könnte damit Sanktionen provozieren. Das könnte der angeschlagenen Wirtschaft des Landes den Rest geben.
Die russischen Leitindizes sind infolgedessen abgestürzt, der RTS Index weist im laufenden Jahr bereits einen Verlust von 23,4 Prozent auf. Der breit gestreute MICEX Index notiert mittlerweile nur noch mit einem KGV von 5.
Trotz aller Risiken und Bedenken wirkt das zumindest kurzfristig attraktiv für Schnäppchenkäufe. Bei 1.090 Punkten hat der RTS Index eine Chance auf ein kurzfristiges Doppeltief. Sollte diese Formation gelingen, wäre eine kräftige technische Gegenbewegung wahrscheinlich.
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