In der Türkei hat sich das Wachstum der Industrieproduktion zuletzt auf 6,7 Prozent verringert, zuvor waren zumeist zweistellige Werte vermeldet worden. Trotzdem führt die lockere Geldpolitik der Zentralbank zu Kopfschütteln bei Analysten und Investoren.
Entgegen dem internationalen Trend hat die Notenbank zuletzt die Zinsen erneut gesenkt, und zwar gleich um 50 Basispunkte. Damit summiert sich die Kürzung seit dem Ausbruch der Finanzkrise auf atemberaubende 1.100 Basispunkte. Dieser Schritt wurde von Analysten deutlich kritisiert, denn ein zwingender Anlass für eine lockere Geldpolitik ist nicht auszumachen. Die Inflation liegt zwar weiter bei einem für die Türkei niedrigen Wert von 6,3 Prozent, aber schon deutlich über dem Tiefständen aus dem Frühjahr (um 4 Prozent). Und das Wirtschaftswachstum markierte mit einer BIP-Steigerung von 11 Prozent zum Vorjahr im ersten Quartal international den Spitzenwert. Nach dem jüngsten Kursabsturz könnte der türkische Aktienmarkt von der Geldpolitik nun neu befeuert werden, aber die Risiken steigen.
(August 2011)
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