Die Nachricht, dass der Bund seine, über den Finanzmarktstabilisierungsfonds gehaltene, Beteiligung an der Commerzbank veräußern will, kommt zur Unzeit: Sinkende Kapitalmarktzinsen und die konjunkturelle Unsicherheit ließen die Commerzbank-Aktie vom Mehrjahreshoch bei knapp 16 Euro im Mai bereits deutlich zurückfallen.
Wie und wann der Bund verkaufen will, ist zudem noch offen. Lediglich, dass der Verkauf transparent, diskriminierungsfrei und marktschonend erfolgen soll, war aus Berlin zu hören. Das sorgt zunächst für weitere Unsicherheit am Markt – und für Spekulationen. Marktbeobachter erwarten, dass zunächst ein 3,5 Prozent-Paket veräußert werden soll.
Sicher ist hingegen, dass der Bund bei einem aktuellen Verkauf ein Minus einfahren wird. So soll die Gewinnschwelle für den Finanzmarktstabilisierungsfonds bei rund 26 Euro liegen. Vor dem Hintergrund leerer Staatskassen kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass der Ausstieg vielleicht doch schneller und weniger kursschonend erfolgt, als zunächst geplant.
Bereits bei Vorlage der Q2-Zahlen zeigte die Commerzbank einen Rückgang beim Zinsergebnis. Als Mittelstandsbank könnten zudem Pleiten von heimischen mittelständischen Firmenkunden, die besonders unter der Konjunkturflaute in Deutschland leiden, das Institut spürbar treffen. Zusammen mit dem Ausstieg des Bundes bleibt die Gemengelage schwierig. Wir raten zunächst vor Neuengagements ab. Bestehende Positionen sind mit einem Stopp leicht unterhalb von 12 Euro zu sichern.
(aktien-global, 04.09.2024, 10:15 Uhr)
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