Die Nasdaq ist längst auf Rekordkurs, der Dow schielt nach oben – und der DAX? Kann noch nicht einmal die wichtige 13.000-Punkte-Marke zurückerobern. Es fehlt der fundamentale Rückenwind.
Die Konjunktur bleibt die zentrale Triebfeder der Börse. Die USA präsentierten sich zuletzt robust, und insbesondere im Technologiesektor bleibt die Dynamik hoch. Daher kann es eher als Stärke gewertet werden, dass die FED die Zinszügel nun noch etwas schneller anzieht.
Europa hat derzeit nichts Vergleichbares zu bieten. Im Gegenteil, die jüngsten Daten bestätigen einen laufenden Abschwung. Was die Industrie-Einkaufsmanagerindizes mit rückläufigen Indexwerten schon seit Monaten andeuten, wurde im Nachhinein durch die Auftragsentwicklung untermauert. Diese war im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im April zum vierten Mal in Folge rückläufig, und der Abschlag ist mit -2,5 Prozent auch noch sehr deutlich ausgefallen. Analysten hatten eigentlich ein Plus von 0,6 Prozent (!) erwartet.
Kaum überraschend leidet darunter inzwischen auch die Produktion mit zuletzt -1,0 Prozent, und in der Eurozone insgesamt sah es mit -0,9 Prozent nicht viel besser aus.
Und die Hoffnung auf eine schnelle Wende ist nicht besonders ausgeprägt. Im aktuellen ZEW-Index haben sich die Konjunkturerwartungen weiter eingetrübt und sind nun deutlich negativ.
Vor diesem Hintergrund wäre ein Ausbruch beim DAX schon ein Wunder. Das wäre wohl nur möglich, wenn sich das schwache erste Halbjahr in der europäischen Industrie als Delle erweist. Doch dafür bräuchte die Wirtschaft vermutlich einen positiven Schub – und im Moment stellt sich die Frage, wo der herkommen soll, wenn nicht aus den USA, dem zunehmend zickigen Handelspartner.
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