Die DAX-Entwicklung diese Woche war ausgesprochen richtungslos, was vor allem mit der am Sonntag anstehenden Parlamentswahl in Griechenland begründet wurde. Angesichts des möglichen Wahlsiegs von Parteien, die die Sparvorgaben der EU und des IWF rundum ablehnen und damit anscheinend den Austritt Griechenlands aus der Eurozone in Kauf nehmen, wollen sich viele Anleger offensichtlich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Doch was passiert nach der Wahl? Selbst wenn sich die Griechen für das Spardiktat entscheiden, sind damit die Probleme Spaniens noch nicht gelöst. Die Krise wird weiter schwellen, Europa würde nur etwas Zeit gewinnen. Doch das könnte helfen, um die bisherigen Beschlüsse (Fiskalpakt, Stützung spansicher Banken) umzusetzen. Vor allem aber könnte sich in der Zwischenzeit das konjunkturelle Bild etwas aufhellen.
Denn die Signale verdichten sich, dass die wichtigsten Zentralbanken ihre Zügel weiter lockern wollen. Angesichts der rückläufigen Inflationsraten haben sie auch wieder mehr Spielraum dafür. Die FED dürfte schon nächste Woche vorlegen, die Bank of England bald folgen. Auch die Europäer diskutieren nun Maßnahmen, die das Wachstum schon kurzfristig anschieben sollen.
All dies könnte dazu helfen, die Abwärtsspirale zu durchbrechen. Aber die Maßnahmen brauchen Zeit, und ob Europa noch diese Zeit hat, darüber entscheiden am Sonntag die Griechen.
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