Anhänger einer schrankenlosen Flutung der Märkte mit Liquidität hatten gehofft, dass die EZB schon heute die Schleusen noch ein wenig weiter öffnet und die Leitzinsen erneut senkt. Bislang zeigt sich die europäische Notenbank aber resistent und hält den Satz bei 1,0 Prozent, was dem DAX heute Mittag einen kleinen Rückschlag bescherte.
Als schwerwiegender stufen wir hingegen die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA ein. Hier hatte es schon gestern zwei große Enttäuschungen gegeben. Zum einen fiel der Jobaufbau im April nach den Erhebungen von ADP mit 119 Tsd. neuen Stellen schwach aus – erwartet wurden 183 Tsd. – zum anderen befinden sich die Auftragseingänge der Industrie auf dem Sinkflug (-1,5 Prozent).
Heute nun folgte der nächste Rückschlag. Zwar sind die Erstanträge auf Arbeitslosigkeit überraschend stark zurückgegangen, was den Schrecken des ADP-Berichts etwas abmildert, aber der Einkaufsmanagerindex zum Dienstleistungssektor ist von 56 auf 53,5 Punkte stark zurückgegangen.
In Summe zeichnet sich in den Daten eine abnehmende Wachstumsdynamik in den USA ab. Damit können Deutschland und Europa nicht weiter auf Schützenhilfe aus Übersee hoffen. Enttäuscht morgen auch noch der nationale Arbeitsmarktbericht, könnte dem DAX ein Fall auf die Unterstützung bei 6.600 Punkten drohen.
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