Es sieht nach einem Befreiungsschlag aus, doch noch will er nicht so recht gelingen. Der Goldpreis hat sich wieder herangepirscht an die Marke von 1.250 US-Dollar - das Tief aus dem letzten Oktober, mit dem das Edelmetall noch im November heftig gerungen hat, bevor es die Unterstützung verloren geben musste. Noch fehlen aber die starken Kaufargumente.
Der Abwärtstrend seit dem letzten September wackelt, aber noch wurde er nicht gebrochen. Warum sollte man im Moment auch Gold kaufen? Die Inflation ist dies- wie jenseits des Atlantiks im Tiefflug, mit dem jüngsten Rückgang in der Eurozone wächst sogar die Deflationsgefahr. Und die EZB hat bei einem Leitzins von 0,25 Prozent ihr Pulver weitgehend verschossen, da die Falken der Bundesbank gegen unkonventionelle Maßnahmen (negative Zinsen) heftig opponieren dürften.
Sollte aber der Abwärtstrend bei der Preissteigerung in den Industrieländern anhalten, dürfte Gold neue Tiefstände sehen. Die einzige Hoffnung der Goldbullen liegt hingegen auf dem Arbeitsmarkt. In den USA hat sich die Lage - trotz eines schwachen Dezember - mittlerweile deutlich gebessert, langsam könnten Fachkräfte so knapp werden, dass die Löhne wieder kräftig steigen - und im Anschluss auch die Preise. In Europa ist dieses Szenario nur in Deutschland kurzfristig absehbar, das allein könnte aber schon ausreichen, um den Preistrend auf dem Kontinent zumindest zu stabilisieren.
Damit hängt alles von der weiteren wirtschaftlichen Dynamik ab. Reicht diese dies- wie jenseits des Atlantiks aus, um weiter Jobs zu schaffen, wird davon nicht nur das Lohnniveau profitieren, sondern über den Umweg der Inflation auch der Goldpreis. Und dann sollten Kurse von mehr als 1.250 US-Dollar auch locker drinsitzen.
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