Der Goldpreis hat sein Aufwärtsmomentum verloren, aktuell pendelt er unschlüssig zwischen 1.250 und 1.300 US-Dollar, mit leichtem Zug nach unten. Die Frage ist, für welche Sicht sich die Anleger entscheiden: die kurzfristige oder die mittel- bis langfristige.
Kurzfristig dominiert die Deflationssorge in Europa, nachdem die Preissteigerungsrate auf -0,6 Prozent gefallen ist. Da auch in den USA zuletzt mit nur noch 0,8 Prozent Inflation ein Mehrjahrestief markiert wurde, scheint Gold als Inflationsschutz für das Depot ausgedient zu haben.
Das könnte auch so bleiben, wenn die EZB den Kampf gegen eine Abwärtsspirale bei den Preisen verliert. Das ist das Szenario der Goldbären.
Allerdings werden immer schwerere Geschütze aufgefahren - negative Zinsen für Bankeinlagen, Käufe von festverzinslichen Wertpapieren im Umfang von mehr als 1 Bio. Euro - um eben das zu verhindern.
Es gibt also durchaus gute Gründe anzunehmen, dass die Zentralbank, die über eine unbegrenzte Geldschöpfungskapazität verfügt, sich letztlich durchsetzt. Und noch mehr als das: Sie könnte aus Angst vor einem zu frühen Bremsmanöver (und einem Rückfall in die Krise) spät und zögerlich reagieren, wenn die Preise tatsächlich wieder anziehen.
Der Effekt wäre vermutlich ein Anstieg der Inflation deutlich über das gewünschte Niveau von 2 Prozent hinaus, wenn der Trend erst einmal richtig dreht. Dann wäre Gold mit einem Mal wieder erste Wahl für das Depot - das Szenario der Goldbullen.
Es wird sich freilich erst mittelfristig entscheiden, ob überhaupt und wann dieses eintritt. Die Märkte könnten das aber vorwegnehmen, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist.
Gold könnte damit Ende letzten Jahres den Tiefpunkt der Konsolidierung erreicht haben. Solange sich das Edelmetall über 1.250 US-Dollar hält, ist sogar die Wahrscheinlichkeit nicht schlecht, dass daraus ein schon ein neuer Aufwärtstrend in der Entstehung ist.
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