Die europäische Zentralbank hat sich gestern wenig optimistisch zur Konjunkturentwicklung in der Eurozone geäußert. Die Aktienmärkte haben unter dem Statement deutlich gelitten, der Kurs von Gold kam hingegen nur ganz kurz unter Druck. Der Kampf um die Marke von 1.400 US-Dollar geht damit in eine neue Runde.
Die EZB setzt immer noch auf eine schrittweise Erholung der Eurozonen-Wirtschaft im Jahresverlauf. Aber der Prozess ist zäher als erwartet, die Wachstumsprognose wurde von -0,5 auf -0,6 Prozent gesenkt.
Also nur eine etwas längere Durststrecke als erhofft - oder droht ein Wiederaufflammen der Eurokrise, weil die Anleger die Hoffnung auf eine Trendwende verlieren? Während im ersten Fall das Aufwärtspotenzial für Gold wegen der inflationsmindernden Wirkung der schwachen Dynamik begrenzt scheint, könnte eine neue Zuspitzung der Krisensorgen durchaus eine Fluchtwelle in das Edelmetall auslösen.
Noch ist offen, wohin die Reise geht, und dementsprechend unentschlossen präsentiert sich auch der Goldpreis. Seit Tagen pendelt er um die Marke von 1.400 US-Dollar, gestern konnte er sich letztlich über dem Widerstand festsetzen.
Allerdings war dabei der schwache Dollar behilflich, der gelitten hat, da EZB-Chef Draghi erst einmal keine weitere Zinssenkung für die Eurozone in Aussicht gestellt hat (und damit der kleine Zinsvorteil für den Euro bestehen bleibt). Eine kurzfristige Trendentscheidung ist damit aber noch nicht gefallen.
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