Das war ein Horrorjahr für Goldanleger, das Edelmetall hat 2013 fast 30 Prozent seines Wertes eingebüßt. Auslöser war vor allem der ausbleibende Inflationsschub trotz der seit Jahren ultraexpansiven Geldpolitik. Ob 2014 ein weiteres Baissejahr wird, dürfte von der Entwicklung der Weltkonjunktur abhängen.
Vom Zyklushoch im Jahr 2011 hat Gold mittlerweile sogar 37 Prozent eingebüßt. Damit befindet sich das Edelmetall längst in einem Bärenmarkt. Wie konnte es so weit kommen, obwohl die Zentralbanken alle Schleusen weit geöffnet haben und eine höhere Inflation - der wichtigste Motivationsgrund für Goldkäufe - somit ausgemachte Sache schien?
Zum einen wurde in der Phase der höchste Inflationsfurcht 2010/2011 das deflationäre Potenzial, das den aus der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 resultierenden weltweiten Überkapazitäten geschuldet war - massiv unterschätzt. Zum anderen hatten die wenigsten Volkswirte auf der Rechnung, dass Europa trotz einer tiefen Rezession an einem rigiden Sparkurs in den Krisenländern festhält.
Beides zusammen hat das Inflationspotenzial trotz der expansiven Geldpolitik stark begrenzt, sowohl in den USA (1,2 Prozent) als auch in der Eurozone (0,9 Prozent) befindet sich die Preissteigerungsrate aktuell in der Nähe der Mehrjahrestiefstände - die Hauptursache für die Goldbaisse im laufenden Jahr.
Eine Trendwende wird es nur geben, wenn die Inflation wieder anzieht, denn nur dann scheint es aussichtsreich, spekulativ Gold zu halten. Ob die Preissteigerungsrate in den Industrieländern wieder anzieht, wird davon abhängen, wie hoch das Wirtschaftswachstum 2014 ausfällt. Wachsen die USA weiter so robust wie in 2013 und nimmt die Konjunktur in der Eurozone tatsächlich in dem Ausmaß Fahrt auf, wie erhofft, dürften Inflation und damit auch der Goldpreis die Talsohle durchschritten haben.
Enttäuscht allerdings das Wachstum, wird Gold mit hoher Wahrscheinlichkeit neue Tiefstände sehen. Anleger im Sektor sollten daher mit Argusaugen die wirtschaftlichen Frühindikatoren verfolgen. Zuletzt ist der Aufwärtstrend in Europa (etwa bei den Einkaufsmanagerindizes) etwas ins Stocken gerate. Eine weitere spannende Frage wird sein, ob China das Wachstum auf einem Niveau von 7 Prozent plus x zumindest stabilisieren kann.
Abseits dieser spannenden Fragen, die die Goldpreisentwicklung 2014 massiv beeinflussen werden, wünschen wir unseren Lesern schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch!
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