Außerordentliche Belastungen aus Großschäden haben die Schaden-Kosten-Quote bei der Hannover Rück auf 99,2 Prozent ansteigen lassen. Dennoch bleibt das Ergebnisziel 2022 erreichbar. Der Ergebnisbeitrag aus Kapitalanlagen und die starke Entwicklung in der Personen-Rückversicherung machen das möglich.
Das Jahr 2022 begann alles andere als gut für den Rückversicherer: Bereits im ersten Quartal lagen die Belastungen aus Großschäden über den Erwartungen. Flutschäden in Australien und Winterstürme in Europa sorgten für Aufwendungen. Ende September fegte dann der Hurrikan „Ian“ über Kuba, Florida und South Carolina. Trotz um 21 Prozent auf 26,3 Mrd. Euro gestiegener Bruttoprämien legte das EBIT demnach lediglich um 3,7 Prozent auf gut 1,3 Mrd. Euro zu. Der Konzernüberschuss stieg um 1,7 Prozent auf 871 Mio. Euro.
An der Ergebnisrange auf Nettobasis von 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro hält der Rückversicherer trotz der „Schlechtwetterlage“ weiter fest. Allerdings dürfte das Gewinnziel nach Unternehmensangaben nur noch am unteren Ende erreichbar sein. Voraussetzung dafür ist, dass die Großschadenbelastung im Q4 nicht wesentlich über den Erwartungen des Managements liegt.
Die Hannover Rück muss nicht nur die Großschäden verdauen, auch die allgemeine, geopolitische Lage ist alles andere als gut. Dafür schlägt sich das Unternehmen wacker. Die Zielbestätigung, wenngleich am unteren Ende, ist ein starkes Statement. Hinzu kommt, dass steigende Schäden sukzessive zu höheren Prämien bei Neuverhandlungen führen. Die Hannover Rück bleibt aufgrund der starken Aufstellung und der Diversifizierung weiterhin ein Favorit für uns.
(aktien-global, 03.11.2022, 13:55 Uhr)
- Anzeige -
Hannover Rück: Ziele 2022 weiterhin erreichbar
Veröffentlicht am 03.11.2022
- Anzeige -
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten