Das herausfordernde Umfeld im europäischen Zuckermarkt hat Agrana zum Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 (per 28.2.) kräftig das Ergebnis verhagelt. Wenngleich das österreichische Unternehmen im größten Geschäftssegment Frucht weiterhin mit einem deutlichen EBIT-Anstieg rechnet, dürfte es auf Gruppenebene zu spürbaren Rückgängen kommen. Anleger sind zurückhaltend. Zu Recht?
Im ersten Halbjahr 2024/25 sank der Konzern-Umsatz um 5 Prozent auf rund 1.862 Mio. Euro. Das EBIT verminderte sich um fast die Hälfte auf 56,6 Mio. Euro. Das Konzernergebnis blieb mit 23,5 Mio. Euro (HJ 2023/24: 64,3 Mio. Euro) zumindest im Plus. Während die Segmente Frucht und Stärke ein positives EBIT von über 50 Mio. Euro bzw. knapp 25 Mio. Euro erwirtschafteten, stand im Zucker-Segment ein EBIT-Minus von fast 19 Mio. Euro zum Halbjahr in den Büchern.
Demnach ist das Management entsprechend zurückhaltend für das Gesamtjahr: Der Umsatz im Konzern soll moderat sinken, nachdem 2023/24 Erlöse von 3.787 Mio. Euro eingefahren wurden. Beim EBIT wird sogar mit einem deutlichen Rückgang kalkuliert. Hier erzielte Agrana im Vorjahr einen Gewinn von 151 Mio. Euro.
Die Aktie hat seit Mitte 2023 den Rückwärtsgang eingelegt und bewegt sich aktuell nahe dem historischen Tief. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Verwerfungen am europäischen Zuckermarkt halten wir es für verfrüht, auf eine Gegenbewegung zu setzen. Wegen des Kurs-Buchwert-Verhältnisses von unter 0,5 und der starken Marktposition in Zentral- und Osteuropa behalten wir das Papier aber im Blick.
(aktien-global, 22.10.2024, 10:25 Uhr)
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