MPC Energy entwickelt und betreibt Erneuerbare-Energien-Anlagen in Lateinamerika und der Karibik. Der Ausbau des Portfolios hat im laufenden Jahr bislang zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebniswachstum auf operativer Ebene geführt – und 2025 winkt der nächste große Sprung.
Binnen Jahresfrist haben sich die installierten Kapazitäten von 53 auf 66 MW erhöht, was zu einer Steigerung der Energieproduktion um 37 Prozent 89,8 GWh geführt hat. Das hat sich sehr positiv in den mit den Anlagen generierten Erlösen niedergeschlagen, die um 43 Prozent auf 9,7 Mio. US-Dollar zugelegt haben. Daraus resultierte binnen Jahresfrist mehr als eine Verdopplung des EBITDA aus dem Anlagenbetrieb von 3,0 auf 6,5 Mio. US-Dollar, gleichbedeutend mit einem Ausbau der operativen Marge von 45 auf 67 Prozent.
Auf Gruppenebene müssen Konsolidierungseffekte - von dem Solarpark Planeta Rica in Kolumbien hält MPC Energy nur 50 Prozent, dieser wird daher nicht konsolidiert – und kostenseitig die Overhead-Aufwendungen berücksichtigt werden. Der Konzernumsatz hat sich daher in den ersten neun Monaten um 30 Prozent auf 8,9 Mio. US-Dollar erhöht und das Gruppen-EBITDA wurde von -1,1 auf 3,1 Mio. US-Dollar verbessert, was neben der operativen Performance auch auf durchgeführte Kostenkürzungen in der Organisation zurückzuführen ist.
Das um Sonderabschreibungen korrigierte EBIT hat somit, wie von der Gesellschaft auch in Aussicht gestellt, mit -79 Tsd. US-Dollar den positiven Bereich nahezu erreicht.
Allerdings haben Sonderabschreibungen auf Projekte, die nach der erfolgten Fokussierung auf die Kernmärkte nicht mehr weiterverfolgt werden, sowie auf eine KWK-Anlage in Puerto Rico, deren Stromabsatz deutlich unter Plan liegt, das Ergebnis mit rd. 1,4 Mio. US-Dollar belastet. In Kombination mit einem deutlich negativen Finanzergebnis und geringfügigen Steueraufwendungen hat das zu einem Neunmonatsnettoverlust von -5,0 Mio. US-Dollar geführt.
Für das vierte Quartal zeichnen sich weitere nicht liquiditätswirksame Sonderbelastungen ab, da mit der angelaufenen Veräußerung der KWK-Anlage möglicherweise nur die Hälfte des verbliebenen Buchwerts (8,3 Mio. US-Dollar) erzielt werden kann, außerdem muss MPC Energy im Rahmen einer Refinanzierung bei einem früheren Partner 1,7 Mio. US-Dollar des bereitgestellten Kapitals abschreiben.
Operativ ist MPC Energy hingegen mit den Neunmonatszahlen weitgehend auf Kurs: Die Guidance für den Umsatz aus dem Anlagenbetrieb im Gesamtjahr wurde nur geringfügig angepasst, von zuvor 12 Mio. US-Dollar auf 11,5 bis 12,0 Mio. US-Dollar, und das mit den Anlagen erwirtschaftete EBITDA soll sich auf 7,5 bis 8,0 Mio. US-Dollar belaufen – gegenüber einer vorherigen Planung von 8,5 Mio. US-Dollar.
In Relation zu den 2023er-Resultaten aus dem Anlagenbetrieb (9,0 Mio. US-Dollar Umsatz, 4,4 Mio. US-Dollar EBITDA) zeichnet sich damit eine starke Steigerung im Gesamtjahr ab, und der Trend könnte sich 2025 fortsetzen, da MPC Energy derzeit in Guatemala das größte Projekt der Unternehmensgeschichte realisiert, ein Solarpark mit 66 MW, der schon voll finanziert ist und Mitte nächsten Jahres ans Netz gehen könnte.
Zugleich arbeitet das Unternehmen an den finalen Schritten der Fokussierung, die mit einem Verkauf der CHP-Anlage in Puerto Rico sowie der Bestandsobjekte in Kolumbien und eines Projekts dort, das sich im Entwicklungsstatus befindet, weitgehend abgeschlossen werden könnte. Das Management spricht von insgesamt möglichen Erlösen aus Verkaufsprozessen von bis zu 25 Mio. US-Dollar. Davon könnten mehr als 4 Mio. US-Dollar noch im laufenden Jahr fließen und den zuletzt deutlich gesunkenen Free-Cash-Bestand (1,6 Mio. US-Dollar per Ende Oktober) wieder auf ein komfortableres Niveau bringen.
Fazit
Auch, wenn die aktuellen Resultate von MPC Energy ein paar Schönheitsfehler aufweisen, zu denen vor allem Sonderabschreibungen bei einigen Positionen und eine geringfügige Abwärtsrevision der Jahresprognose für den Anlagenbetrieb zählen, befindet sich das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum um 30 Prozent auf 8,9 Mio. US-Dollar und einer Verbesserung des Konzern-EBITDA von -1,1 auf 3,1 Mio. Euro auf einem operativ bereits sehr profitablen Wachstumskurs.
Dieser Trend wird sich in 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen, da Mitte nächsten Jahres das größte Projekt der Firmengeschichte, ein 66 MW-Solarpark in Guatemala, den Betrieb aufnehmen soll. Die Umsetzung befindet sich bislang im Plan.
Zugleich arbeitet das Unternehmen an der Veräußerung von Assets, die nicht mehr zu den Kernaktivitäten zählen, was bis zu 25 Mio. US-Dollar einbringen könnte.
Insgesamt sind deutliche Fortschritte erkennbar, die an der Börse mit einer Marktkapitalisierung von knapp 22 Mio. Euro - bei einem Eigenkapitalbuchwert von umgerechnet mehr als 56 Mio. Euro per Ende September - nicht adäquat gewürdigt werden (aktien-globlal.de, 04.11.24, 7:00, bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu potenziellen Interessenkonflikten: https://www.aktien-global.de/impressum/).
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