Wie im Vorfeld vermutet ist die Übernahme von Aixtron durch den chinesischen Investor Grand Chip Investment vom US-Präsidenten letztendlich untersagt worden. In Aachen wird nun fieberhaft nach weiteren Optionen gefahndet - das wiederum wirkt etwas befremdlich.
Aixtron-Technik kann und wird zum Teil auch im militärischen Sektor verwendet. Das hat lange Zeit keinen richtig gestört (das Unternehmen hat schließlich jahrelang nach China exportiert), aber auf der Zielgeraden der Übernahme durch GCI lieferte das amerikanischen Behörden schließlich den Vorwand, um die Transaktion zu verhindern.
Über die Beweggründe kann nur spekuliert werden, das Management von Aixtron steht in jedem Fall vor einem Scherbenhaufen. Aktuell werden wohl noch Wege sondiert, die Übernahme in Teilen doch zu vollziehen.
Ein Armutszeugnis für das ehemals stolze Technologieunternehmen, das sich offenbar an diesen Strohhalm klammern muss. So ganz lässt sich das aus den Zahlen nicht nachvollziehen. Im dritten Quartal 2016 hat sich das Unternehmen auf EBITDA-Ebene nah am Break-even bewegt, und der Auftragseingang hat deutlich angezogen und Hoffnung auf Wachstum geschürt.
Mit liquiden Mitteln zum Quartalsende in Höhe von 163,5 Mio. Euro hat das Unternehmen noch einen üppigen Puffer, um die Wende selbst zu schaffen oder in Ruhe einen starken Partner zu suchen.
Vielleicht liefern die Zahlen für das vierte Quartal die Erklärung, warum das Management so verzweifelt dem chinesischen Investor hinterher rennt. Diese Unsicherheit bleibt ein Damoklesschwert über der Aktie. Ansonsten wirkt der Wert rein optisch nach dem hohen Kursabschlag der letzten Wochen wieder attraktiv.
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