Seit der Nachricht, dass das Bundeswirtschaftsministerium die Unbedenklichkeitsbescheinigung zur Übernahme von Aixtron zurückgezogen und eine neue Prüfung angesetzt hat, befindet sich die Aktie im Sturzflug, obwohl der chinesische Investor das Angebot noch nicht zurückgezogen hat. Eine Überreaktion der Börsianer - oder der richtige Riecher?
Amerikanische Geheimdiensterkenntnisse sollen das Wirtschaftsministerium dazu bewogen haben, die Zulässigkeit der Übernahme noch einmal zu prüfen. Medienberichten zufolge könnten Aixtron-Produkte für das chinesische Atomprogramm genutzt werden.
Das klingt ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Es scheint eher so, dass die USA (und vermutlich auch die Bundesregierung) dem chinesischen Übernahmereigen nicht mehr tatenlos zusehen wollen und nun vor allem Schlüsseltechnologien geschützt werden sollen. Aixtron kann man getrost zu diesem Bereich zählen.
Das erklärt, warum die Anleger nicht mehr an eine Übernahme glauben, obwohl die Offerte zu 6 Euro noch aufrecht erhalten wird. Der Discount lag gestern zum Schlusskurs bei fast 25 Prozent, das spricht für eine geringe Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses.
Allerdings notiert Aixtron nun schon wieder in Schlagdistanz zum Allzeittief. Trotz der anhaltenden Probleme mit der Auftragsflaute scheint das Rückschlagpotenzial überschaubar. Risikobereite Anleger können daher langsam Stücke einsammeln und darauf setzen, dass die Chinesen doch noch zum Zuge kommen - oder aber ein anderer Investor, der der Politik genehm ist.
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