Nach dem enttäuschenden Ausblick von Dialog Semiconductor hat die Aktie alle Zuwächse wieder abgegeben, die nach dem Zwischentief in der zweiten Oktoberhälfte mühsam erarbeitet worden waren. Haben die Anleger damit vielleicht übertrieben?
Die Aktie von Dialog Semiconductor ist zurück in der Seitwärtsrange auf relativ niedrigem Niveau, die seit Anfang Juli ausgebildet wurde. Diese spiegelte die Sorge wider, ob das Geschäft mit Apple angesichts der Produktionsprobleme der Amerikaner in diesem Jahr für ausreichend Schwung sorgen wird.
Und in der Tat kämpft Apple mit dem iPhone X, dessen Auslieferungszahlen in 2017 deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen ausfallen werden. Dennoch brummt das Geschäft des US-Konzerns, der deshalb einen optimistischen Ausblick gegeben hat.
Baader hat deswegen in seiner aktuellen Analyse darauf hingewiesen, dass die Prognose von Dialog Semiconductor eventuell noch Luft nach oben hat. Das Urteil für den Halbleiterhersteller lautet zwar trotzdem nur „Hold“, angesichts eines Kursziels von 47 Euro aber verbunden mit reichlich Erholungspotenzial. Die Einstufungen von Credit Suisse und JPMorgen in den jüngsten Studien fallen zwar etwas positiver aus, skeptische Untertöne sind aber in beiden ebenfalls vorhanden.
Und in der Tat, ein Selbstläufer wird es nicht. Zuletzt hat der iPhone-Zulieferer Foxconn mit einer enttäuschenden Gewinnentwicklung im dritten Quartal den Pessimismus befeuert.
Die aufgekommene Unsicherheit nach der enttäuschenden Umsatzprognose bleibt den Anlegern also erhalten, es gibt aber auch die Möglichkeit für eine positive Überraschung von Dialog Semiconductor im Jahresschlussspurt – denn bei Dialog war das dritte Quartal ja gut. In diesem Fall würde sich der jüngste Kursabsturz sehr wahrscheinlich im Nachhinein als deutliche Übertreibung erweisen.
Anlegern, die darauf spekulieren wollen, bietet sich aktuell eine gute Einstiegsmöglichkeit. Mit einem Stop-Loss knapp unter der zentralen Unterstützung bei 36 Euro kann man den Schaden begrenzen.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten