Apple liefert gute Zahlen – und die Aktie von Dialog Semiconductor steigt. So war es in der Vergangenheit regelmäßig, und das hat auch gestern wieder funktioniert. Doch die innige Beziehung wackelt gleich in zweierlei Hinsicht.
Apple ist eine positive Überraschung gelungen. Das Unternehmen konnte im zweiten Quartal den Umsatz um 16 Prozent auf 61,1 Mrd. US-Dollar steigern und lag damit leicht über den Analystenerwartungen. Selbiges gelang auch beim Gewinn je Aktie.
Der iPhone-Umsatz erhöhte sich um 14,4 Prozent auf 38 Mrd. US-Dollar und zerstreute vorerst die zuletzt viel diskutierte Sorge, dass Apple in diesem Bereich den Zenit überschritten hat. Davon haben die Aktien der Zulieferer gestern profitiert, Dialog Semiconductor ist mit einem Plus von 8,7 Prozent aus dem Handel gegangen.
Doch dieser Zuwachs muss in Relation zu den Verlusten der letzten Wochen gesetzt werden, und dann fällt er schon deutlich weniger beeindruckend aus.
Und das nicht zu Unrecht, denn die Zahlen von Apple haben durchaus auch ein paar bedenkliche Signale für die Zulieferer gesendet. Denn der US-Konzern wächst mittlerweile stark mit Services (u.a. App Store, Apple Music und Apple Pay) – doch davon haben die Hardware-Lieferanten nichts. Deren wichtigste Determinante, die Wachstumsrate der iPhone-Stückzahlen, ist mit aktuell nur noch knapp 3 Prozent aber überschaubar und viel geringer als die preisbedingte Erlösausweitung.
Und genau deswegen macht es Sinn, dass die Amerikaner versuchen, die Wertschöpfungstiefe und damit ihren Anteil vom Kuchen zu erhöhen. Dieses Drohszenario für Dialog Semiconductor bleibt insofern bestehen.
Daher ist der aktuelle Kurssprung durchaus mit Vorsicht zu genießen. Wir sehen das Unternehmen weiterhin eher als interessantes Objekt für eine Übernahmespekulation.
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