Dank einer erfolgreichen Vermarktungsstrategie und schlanker Strukturen kannten die Margen bei Drillisch in den letzten Jahren nur eine Richtung: Nach oben. Die angestrebte nächste Stufe der Expansion wird diesen Trend nun erst einmal beenden.
Im laufenden Jahr soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bei Drillisch weiter steigen, von 85,2 auf 95 bis 100 Mio. Euro. In Relation zu der von den Analysten im Durchschnitt erwarteten Umsatzsteigerung um 46,5 Prozent auf 424,5 Mio. Euro, u.a. ein Resultat der yourfone-Übernahme, bedeutet das aber eine deutliche Margenreduktion.
Das liegt daran, dass Drillisch nun groß in den stationären Vertrieb einsteigt, um genug Kunden zu akquirieren, mit denen die von Telefonica gesicherten Kapazitäten ausgelastet werden sollen. Das kostet zunächst einmal Geld, zudem sind die Gewinnspannen hier niedriger als im schlanken Online-Vertrieb.
Gelingt allerdings dieser strategische Meilenstein, winken mittel- bis langfristig noch deutlich höhere Gewinne. Die sind aber auch notwendig, denn Drillisch notiert aktuell mit einem turmhohen Konsens-KGV von 39,5.
Die meisten Analysten stützen dennoch die Strategie, Kursziele deutlich unterhalb des aktuellen Niveaus gibt es nur von einzelnen Ausreißern (Hauck & Aufhäuser 31 Euro, Commerzbank 26 Euro).
In den nächsten Quartalen muss Drillisch nun belegen, dass das Kundenwachstum gesteigert werden kann und die Kosten dabei im Rahmen bleiben. Dann scheinen perspektivisch aus unserer Sicht durchaus neue Höchstkurse möglich. Bis dahin könnte sich die aktuelle Seitwärtskonsolidierung noch ein wenig fortsetzen, nach unten abgesichert wird das Papier durch die attraktive Dividendenrendite von 4,5 Prozent.
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