Ist bei der Aktie von Gigaset die Luft raus? Der Kursverlauf der letzten Tage deutet zunächst einmal darauf hin. Der Wert schlängelt sich rund um den kommunizierten Übernahmepreis von einem Euro. Mittelfristig dürfte es aber wieder spannender werden.
Selbst, wenn die Aktionäre dem angekündigten Übernahmeangebot des Hongkonger Unternehmers Pan Sutong zu einem Euro je Anteilsschein größtenteils nicht zustimmen werden, ist eine weitere massive Verwässerung möglich. Denn der Asiate hat sich die Möglichkeit gesichert, bis zu 170 Mio. Euro in eine Tochtergesellschaft zu investieren. Im Gegenzug bekommt er Vorzugsaktien der Firma, die er - nach Zustimmung der Hauptversammlung (auf der er bald die Mehrheit haben dürfte) - in Aktien der Mutter tauschen kann.
Faktisch wird Pan Sutong Gigaset also bald kontrollieren und auf dieser Basis den Einstieg in den Smartphone- und Tablet-Markt forcieren. So abwegig, wie das für einen Hersteller von Festnetztelefonen zunächst einmal klingt, ist das nicht, denn das Telefon Gigaset SL930A ist funktional schon sehr nah dran an einem Smartphone. Zusammen mit dem guten Markennamen des Unternehmens in Europa scheint ein mittlerer einstelliger Marktanteil nicht unerreichbar.
Auf dieser Basis hätte die Aktie von Gigaset mittelfristig Luft nach oben, wobei perspektivisch ein Squeeze-out und damit eine Abfindung der Free-Float-Aktionäre denkbar erscheint.
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