Klöckner & Co arbeitet sich gerade aus der Krise heraus, die eine schwache Branchenkonjunktur ausgelöst hat. Für das laufende Jahr ist der Konzernchef optimistisch, die gestartete neue Akquisitionsoffensive hinterlässt allerdings einen faden Beigeschmack.
Im letzten Jahr hat Klöckner dank eines umfangreichen Sparprogramms erhebliche Fortschritte gemacht. Zwar reduzierte sich der Umsatz auch wegen eines hohen Preisdrucks im Markt um 13,7 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro. Aber mit einer ausgeprägten Kostendisziplin und einer Konzentration auf höhermargige Geschäfte konnte das operativ kompensiert werden, das bereinigte EBITDA erhöhte sich infolgedessen von 137 auf 150 Mio. Euro. Unter dem Strich wurde der Verlust auf -90 Mio. Euro mehr als halbiert.
Für 2014 zeigt sich Konzernchef Rühl angesichts eines spürbaren Aufwärtstrends in Europa und den USA optimistisch, das Unternehmen will im laufenden Jahr unter dem Strich wieder schwarze Zahlen schreiben und eine Dividende ausschütten.
Mit dieser Entwicklung im Rücken wagt Klöckner den Start einer neuen Akquisitionsoffensive, in einem ersten Schritt wurden nun 75 Prozent des Schweizer Konkurrenten Riedo Bau + Stahl übernommen. Der Hintergedanke dabei ist, die Wertschöpfung zu vertiefen und Kunden die Vorbearbeitung von Produkten teilweise abzunehmen, da so höhere Margen erzielbar sind.
Hört sich sinnvoll an, nur hat das Management mit dem Akquisitionstiming der letzten Jahre nicht unbedingt ein glückliches Händchen bewiesen. Die Zukäufe nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 waren eine Ursache für die Notwendigkeit einer umfassenden Restrukturierung.
An der Börse dominiert im Moment eher die Skepsis, mit dem gestrigen Kursrutsch ist die Ausbildung einer kurzfristigen Topbildung - eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation seit Mitte Januar - wahrscheinlicher geworden. Bei Kursen unter 10,50 Euro wäre der Ausbruchversuch von Klöckner aus dem Januar vorerst gescheitert.
Sollte Klöckner indes die Marke von 10,50 Euro verteidigen, würde sich das aktuelle Niveau im Nachhinein als hervorragende Einstiegsgelegenheit entpuppen. Damit ist bei Klöckner in den nächsten Tagen und Wochen für reichlich Spannung gesorgt.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Börse letztlich dem Optimismus von Klöckner-Vorstandschef Rühl folgt, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der DZ Bank mit einem Hebel von 2,3 nutzen. Die Barriere liegt bei 6,42 Euro.
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