Nanogate gehört zweifelsohne zu den Shooting Stars des deutschen Kurszettels. Die Aktie, die noch im Juli bei 25 Euro gehandelt wurde, notiert inzwischen über 40 Euro, mit 43,10 Euro wurde gestern ein neues Allzeithoch markiert. Damit reagiert die Börse auf die überzeugende Entwicklung des Unternehmens, das sich in den letzten zweieinhalb Jahren von einem Nischen-Technologieanbieter zu einem Großserienlieferanten für Kunden aus dem Automobil- und Heizungsbau gewandelt hat.
Ausdruck dieses erfolgreichen Wandels ist der rege Auftrageingang. Fast im Monatsrhythmus hat Nanogate im laufenden Jahr Groß- und Rekordaufträge vermeldet, darunter eine Bestellung von Volkswagen, die den Beschichtungsspezialisten erstmalig in den Status eines direkten Automobilzulieferers hob. Zuletzt setzte sich dieser Auftragsstrom durch eine Bestellung aus China fort. Sie betrifft die Lieferung von Glazing-Dachelementen (Kunststoff in glasähnlicher Hochglanzoptik) für ein in China produziertes Mittelklassemodel eines nicht-chinesischen Herstellers und hat ein Volumen im niedrigen einstelligen Millionenbereich pro Jahr.
Um die akquirierten und die sich nach Unternehmensangaben bereits abzeichnenden Aufträge abarbeiten zu können, muss Nanogate allerdings noch seine Kapazitäten kräftig aufstocken. Nachdem das laufende Jahr plangemäß ohnehin im Zeichen von Großinvestitionen steht, sollen diese nun noch zusätzlich forciert und aufgestockt werden. Die Investitionsphase wird sich deswegen auch noch auf das kommende Jahr ausdehnen, wofür Nanogate bewusst auch zusätzliche Ergebnisbelastungen in Kauf nehmen wird.
Dementsprechend dürfte die Gewinnentwicklung in 2014 noch verhalten bleiben und erst ab 2015 deutlich an Dynamik gewinnen. Deswegen wirkt die Aktie auf KGV-Basis nun alles andere als günstig, SMC-Research schätzt zum Beispiel den nächstjährigen Gewinn pro Aktie auf 27 Cent, was zum gestrigen Schlusskurs einem KGV von 158 entspricht. Dass die Börse der Aktie diese Bewertung zubilligt, verdeutlicht, wie positiv die Perspektiven des Unternehmens inzwischen eingeschätzt werden.
So auch die Analysten von Warburg oder von SMC-Research, die in Reaktion auf die jüngsten Nachrichten ihre Kursziele auf 44,30 Euro resp. auf 43,70 Euro angehoben haben.
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