Das Eckpunktepapier von Wirtschaftsminister Gabriel zur EEG-Reform hat der Kurserholung von Nordex ein jähes Ende bereitet, die Aktie notiert nun wieder knapp über dem Dezembertief. Damit werden die Einschnitte in der deutschen Windkraftförderung eingepreist. Aber inzwischen formiert sich der Widerstand gegen Gabriels Pläne.
Die Vergütung für Windkraft könnte um bis zu 20 Prozent sinken, vor allem in Mittel- und Süddeutschland sollen die Möglichkeiten zum Ausbau mit der EEG-Novelle stark eingeschränkt werden.
Wegen dieser Perspektive hat Nordex-Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold noch vor wenigen Wochen die Hoffnung auf eine Sonderkonjunktur in 2014 wegen Vorzieheffekten geweckt. Doch auch dem will die Regierung einen Riegel vorschieben, indem nur noch Projekte die aktuelle Förderung bekommen, die bis zum 22. Januar genehmigt wurden.
Ob das so wie geplant in Gesetzesform gegossen wird, steht aber in den Sternen. Denn der Widerstand gegen die Regelungen wächst, auch in den eigenen Reihen. Als Erster hat Schleswig-Holsteins SPD-Ministerpräsident Albig eine Deckelung der Windkraft als volkswirtschaftlich unsinnig eingestuft.
Nun hat eine ungewöhnliche Koalition aus den Ministerpräsidenten von Bayern und Baden-Württemberg, Seehofer (CSU) und Kretschmann (Grüne), mit einem Positionspapier nachgelegt. Die beiden wollen Rahmenbedingungen, unter denen sich ein Ausbau der Windkraft auch in ihren Ländern noch lohnt.
Gabriels vom Kabinett schon beschlossenes Papier wird als „gute Diskussionsgrundlage“ abgewertet - das dürfte auf eine rege Debatte in den nächsten Monaten hinauslaufen. Am Ende könnten die Bestimmungen hinsichtlich der Windkraft nach unserer Einschätzung deutlich an Schärfe verlieren, damit Deutschland für die Branche ein attraktives Betätigungsfeld bleibt.
Der aktuelle Kursrückgang bei Nordex würde sich dann vermutlich im Nachhinein als Einstiegsgelegenheit entpuppen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von Nordex von einer Aufweichung der EEG-Reform in den nächsten Monaten profitiert, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel von 3,6 nutzen. Die Barriere liegt bei 7,80. Euro.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten