Stammt dieses Unternehmen tatsächlich aus der Branche Erneuerbare Energien, jenem Hoffnungsträger a.D., der fast nur noch Negativschlagzeilen (Strompreisexplosion und Pleiten) produziert? Nordex hat sich von dem schwierigen Umfeld scheinbar abgekoppelt und zuletzt eine höchst beeindruckende Performance hingelegt, im laufenden Jahr hat sich die Aktie mehr als verdoppelt. Kurzfristig überwiegen nun allerdings die Risiken.
Noch ist Nordex ein Turnaroundwert, im letzten Jahr wurde gerade mal eine bereinigte EBIT-Marge von 1,3 Prozent erwirtschaftet. Aber das Management hat für 2013 ein Wachstum von 10 bis 20 Prozent und eine deutliche Margensteigerung versprochen, und diese Prognose mit kontinuierlichen Erfolgsmeldungen von der Projektfront untermauert.
Nach dem rasanten Kurszuwachs ist die Luft nun aber dünn geworden. Die Aktie ist nicht nur charttechnisch stark überkauft, sondern auch den Analysten-Kurszielen weit enteilt. Im Schnitt hält die Branche gerade mal einen Wert von 4,92 Euro je Anteilsschein für angemessen.
Morgen wird nun das Unternehmen die Resultate für die Monate Januar bis März vorstellen, und die sind angesichts der Rally besonders spannend. Sollte Nordex überzeugen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Analysten mit ihrer Bewertung nachziehen.
Dass sie aber deutlich über den aktuellen Kurs gehen, scheint angesichts ihrer bisherigen Berechnungen eher unwahrscheinlich. Insofern könnte von dieser Front im Anschluss etwas Konsolidierungsdruck ausgehen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte daher vielleicht schon im Vorfeld der Zahlen etwas Geld aus dem Markt nehmen.
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