Die Aktie von Nordex hat auf die Zahlen zum ersten Quartal mit einer deutlichen Korrektur reagiert, sich aber bei der Marke von 6 Euro schnell wieder stabilisiert. Um den seit Anfang März ausgebildeten steilen kurzfristigen Aufwärtstrend zu halten, müsste nun aber in Kürze ein deutlicher Kursanstieg folgen. Ob der Wert dafür schon wieder die Kraft hat, ist die entscheidende Frage.
Ohne Zweifel präsentiert Nordex im Moment eine stimmige Turnaround-Story. Das Unternehmen kann aktuell die ohnehin komfortable Auftragslage weiter steigern (+5 Prozent in den ersten drei Monaten) und die Prognosen für das Gesamtjahr - Umsatz +10 bis +20 Prozent und EBIT-Marge von 2 bis 3 Prozent - scheinen recht gut untermauert.
Allerdings ist das Potenzial für positive Überraschungen begrenzt. Das erste Halbjahr dürfte gerade hinsichtlich der Profitabilität noch schwach bleiben, und die Geschäftsentwicklung in den USA und in Asien verläuft zäh. Im besten Fall dürfte daher das operative Ergebnisziel erreicht werden.
Dem steht eine Zwölf-Monats-Performance von rund 100 Prozent gegenüber, und ein aktuelles Konsens-KGV von 60 für 2013. Diese Mischung könnte den ein oder anderen Anleger noch zu Gewinnmitnahmen animieren.
Auch die Analysten sehen kurzfristig kein Potenzial mehr. Wie zu erwarten war, wurden von den Nordex-Bullen (etwa Warbung und Independent Research) die Kursziele zwar angehoben, aber die Urteile wegen des hohen Bewertungsniveaus der Aktie von Kaufen auf Halten abgesenkt.
Es scheint daher wahrscheinlicher, dass die Aktie von Nordex den kurzfristigen steilen Aufwärtstrend zunächst einmal bricht. Für diesen Fall können sich die Schnäppchenjäger mit Abgreiflimits auf die Lauer legen, denn die mittelfristigen Aussichten bleiben durchaus positiv.
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