Sie läuft und läuft und läuft, die Aktie von Nordex. Seit Anfang des Jahres hat der Wert um rund 300 Prozent zugelegt. Sämtliche Analysten-Kursziele werden ignoriert, unter Ertragsgesichtspunkten ist die Bewertung aber mittlerweile schwindelerregend.
Der Trend stimmt einfach bei Nordex und beflügelt die Anlegerphantasie. Das Unternehmen verzeichnet seit Monaten einen regen Auftragseingang, zuletzt konnte eine Großbestellung vom Neukunden STEAG New Energies akquiriert werden. Die Strategie, sich auf die Kernmärkte zu fokussieren und hier die Vertriebsbemühungen zu intensivieren, geht offenbar auf.
Nur stellt sich die Frage, ob das nicht längst ausreichend eingepreist ist. Obwohl die Analysten im Schnitt eine Gewinnverdopplung für 2014 in Aussicht stellen, beträgt das KGV mittlerweile 36. Das führt zu unisono verhaltenen Einschätzungen der weiteren Kursperspektiven von Nordex von Seiten der Researchabteilungen.
Anders sieht es hingegen aus, wenn man das Kurs-Umsatz-Verhältnis zugrundelegt. Denn das liegt bei 0,64 und ist damit immer noch moderat. Gelingt es also, die Profitabilität schneller und deutlicher zu verbessern, als es die Analysten erwarten, würde die Rally auf einem gesunden Fundament stehen.
Wie viel Potenzial hier schlummert, ist aber aktuell noch nicht klar erkennbar, und kurzfristig ist die Aktie zudem deutlich überkauft. Daher empfiehlt es sich, die Party zu verlassen, wenn sie am schönsten ist - zumindest vorerst. Ein Teilverkauf kann in jedem Fall nicht schaden, im Rahmen einer Korrektur, die früher oder später kommen wird, kann man dann ja wieder aufstocken.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten