Was für ein Umschwung. Hatte Nordex im vergangenen Jahr immer wieder für 2019 eher zurückhaltende Prognosen abgegeben, liest sich dies aus Anlass der Vorlage der vorläufigen Zahlen für 2018 inzwischen anders. Was der Markt auch deutlich honoriert.
Der Windturbinen-Produzent Nordex ist bekanntermaßen sehr gut ins neue Jahr gestartet. Erst vor einer Woche hatten wir über weitere Chancen berichtet, die durch einen nun geglückten Markteintritt in die Ukraine entstehen. Gleichzeitig hatten wir darauf verwiesen, dass wohl eine endgültige Einschätzung der derzeitigen Situation erst mit der Vorlage der Jahresbilanz Ende März möglich sein könnte.
Doch diese Einschätzung kann nun schon vorgezogen werden. Denn Nordex berichtete vorläufige Zahlen und gab einen ersten Ausblick auf das neue Jahr. In 2018 setzte das Unternehmen 2,46 Milliarden Euro um. Dies entsprach einem Rückgang zum Vorjahreszeitraum um immerhin 20 %. Allerdings hatte Nordex vor einigen Wochen konkretisiert, dass man beim Umsatz mit einem Resultat am unteren Ende der Prognosespanne zwischen 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro rechne. Insofern waren die nun ausgewiesenen Zahlen keine Überraschung.
Das galt auch für das EBITDA bzw. die entsprechende Marge. Hier musste Nordex eine faktische Halbierung auf 101,7 Millionen Euro hinnehmen. Die Marge ging von 6,5 % im Vorjahr auf nur noch 4,1 % zurück. Auch hier war aber bekannt gewesen, dass Nordex am unteren Ende der Prognose von 4 - 5 % landen würde.
Damit ist das vergangene Jahr abgehakt und nun gilt es, in diesem Jahr nach den bislang sehr verhaltenen Einschätzungen doch wieder eine neue Wachstumsstory zu schreiben. Die Basis dafür bietet der hohe Auftragseingang im vergangenen Jahr, der sich um insgesamt 73 % auf 4,75 GW erhöhte. Entsprechend schätzte auch Vorstandschef José Luis Blanco ein, dass man mit dem gut gefüllten Auftragsbuch von einer Belebung des Geschäftes ausgehen kann.
Natürlich werden solche eher schwammigen Formulierungen am Ende nicht ausreichen, um den Markt auf Dauer von der Aktie zu überzeugen. Bei der endgültigen Vorlage der Jahresbilanz muss das Unternehmen letztlich konkreter werden. Dann hätte die Aktie auch beste Möglichkeiten, endlich ihre Bodenbildung abzuschließen.
Aus charttechnischer Sicht könnte dabei das Niveau um 11,40 Euro entscheidend werden. Hier verläuft derzeit die wichtigste Widerstandszone und dem Wert fehlen hier nur noch rund 0,60 Euro. Ob der aktuelle Schwung schon ausreicht, einen Angriff vorzunehmen, bleibt abzuwarten. Insgesamt stimmt aber weiterhin die Richtung. Sollte hier ein Ausbruch gelingen, würden wir als nächste Zielmöglichkeit den Bereich um 14 Euro ansehen. Deshalb bestätigen wir auch unsere bisherige Empfehlung, investiert zu bleiben.
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