Von den Zahlen zum ersten Quartal ist die Rally der Aktie von Nordex gestoppt worden, die Management-Aussagen auf der Hauptversammlung brachten nun einen weiteren Dämpfer. Noch ist der steile kurzfristige Aufwärtstrend intakt, aber dieser dürfte in naher Zukunft einem Belastungstest unterzogen werden.
Denn die strategischen Pläne des Vorstandschefs dämpfen die Phantasie der Anleger. Zwar waren die Zahlen zum ersten Quartal in Ordnung - der Umsatz erhöhte sich um 30,6 Prozent auf 259 Mio. Euro, das EBIT war dabei nur noch minimal im Minus - so dass die Wachstums- und Margenziele für das Gesamtjahr (Umsatz +10 bis +20 Prozent, EBIT-Marge von 2 bis 3 Prozent) bekräftigt wurden.
Aber für etwas Verstimmung sorgt der betont konservative Kurs des Managements. Nordex will sich aus dem schwierigen (aber wachstumsstarken) chinesischen Markt ebenso zurückziehen wie aus dem potenzialträchtigen Offshoregeschäft. Stattdessen soll die Konzentration auf dem Onshore-Markt in Deutschland und Skandinavien liegen.
Mit dieser Fokussierung sei es möglich, den Umsatz mittelfristig auf mehr als 1,5 Mrd. Euro und die operative Marge auf 5 Prozent zu steigern. Das ist durchaus möglich, parallel zum reduzierten operativen Risiko sinkt aber auch die Chance für positive Überraschungen.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Aktie nach der starken Performance in den letzten fünf Monaten und der mittlerweile nicht mehr günstigen Bewertung eine längere Konsolidierung verdient.
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