Am gestrigen Handelstag gehörte die Aktie des Windturbinen-Herstellers Nordex in einem recht volatilen Marktumfeld zu den klaren Gewinnern an der deutschen Börse. Das hatte auch seinen Grund. Denn das Unternehmen lieferte dem Markt eine weitere Wachstumsstory.
Dabei geht es diesmal nicht nach Fernost, in die Nordsee oder nach Amerika. Diesmal geht es um einen Auftrag im Osten Europas. Denn Nordex soll bis Ende des Jahres 34 Turbinen mit einer Leistung von 133 MW in die Ukraine liefern. Ein Markt, in dem der Turbinenhersteller bislang nicht aktiv war.
Geliefert wird an das Windparkprojekt „Syvash“, das von einer norwegisch-französischen Kooperation projektiert und durch die Power Construction Corporation of China, dem größten Kraftwerksbauunternehmen der Welt, errichtet werden soll. Der Park ist für 250 MW Leistung konzipiert und wäre nach Fertigstellung der bislang größte Windpark der Ukraine.
Damit setzt Nordex die Reihe guter Auftragsnachrichten fort, die auch schon zum Jahresanfang die Anleger weiterhin für die Aktie positiv einnahmen. Eine andere Meldung lässt die US-Fantasie weiter aufblühen. Denn Nordex wird zukünftig Rotorblätter auch in einem neuen Werk in Mexiko produzieren. Damit rückt man an die attraktiven nordamerikanischen und südamerikanischen Märkte dichter heran.
Die anhaltend gute Meldungslage sorgte dafür, dass die Aktie seit Jahresanfang deutlich hinzugewinnen konnte. Nachdem Ende Januar, wie von uns zuletzt besprochen, auch die 200-Tage-Linie bei rund 9 Euro durchbrochen werden konnte, erlebte die Aktie einen weiteren Schub und notiert inzwischen wieder zweistellig, was zuletzt im Juli letzten Jahres der Fall war. Insgesamt bringt es Nordex seit Jahresanfang auf eine Performance von über 35 %.
Damit steht allerdings auch die Frage im Raum, wie hoch hier weiteres Erholungspotenzial noch sein kann. Diese Frage wird hoffentlich spätestens Ende März beantwortet, wenn das Unternehmen seine Jahresbilanz 2018 vorlegt und natürlich auch etwas konkreter zum Ausblick für dieses Jahr werden müsste. Das ist derzeit auch noch der größte Knackpunkt.
Denn schaut man auch auf Äußerungen von Wettbewerbern wie beispielsweise Vestas, bleibt der Ausblick für dieses Jahr relativ dürftig. Die Dänen rechnen für 2019 damit, keinen wesentlichen Gewinnzuwachs erreichen zu können. Und das, obwohl das Auftragsbuch sehr gut gefüllt ist. Dennoch rechnet man nur mit einer Stabilisierung der im vergangenen Jahr unter Druck geratenen Preise. Dass die Anleger trotzdem positiv reagierten, ist eigentlich nicht so recht nachzuvollziehen. Was die Aktien von Vestas und letzten Endes unter ähnlichen Vorzeichen auch Nordex als rückschlagsgefährdet dastehen lässt.
Fazit: Zwar sehen wir bislang keinen stichhaltigen Grund, aus dem nach wie vor intakten Erholungstrend bei Nordex schon vorzeitig auszusteigen. Investierte Anleger sollten allerdings hier auf jeden Fall auf eine entsprechende Absicherung über einen großzügigen Stop-Loss, nachdenken.
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