Bei der Aktie von Praktiker sind alle Dämme gebrochen. Die wichtige Marke von 1,00 Euro konnte nicht zurückerobert werden, zuletzt ging es von Allzeittief zu Allzeittief. Die Restrukturierung schreitet zwar voran, aber dem Management läuft die Zeit davon.
Im letzten Jahr hat Praktiker rund 120 Mio. Euro in Form von Eigen- und Fremdkapital eingesammelt, um ausreichend finanziellen Spielraum für den Umbau des Unternehmens zu haben. Das Management wandelt aktuell zahlreiche Filialen, die bislang unter der Marke Praktiker laufen, in Standorte der Tochter Max Bahr um, da diese höhere Margen erwirtschaftet.
Doch dieser Prozess braucht Zeit, und die wird nun knapp. Denn das wetterbedingt schwache Geschäft in den ersten vier Monaten des Jahres macht dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung. Schon Ende März war das Eigenkapital auf 6,8 Mio. Euro geschrumpft, bei einer Nettofinanzposition von -535 Mio. Euro.
Wenn das Unternehmen nun neues Kapital einsammeln muss, wird dies schon allein wegen dem niedrigen Börsenkurs sehr schwierig. Damit steht Praktiker in Kürze möglicherweise erneut vor dem Abgrund.
Die Aktie nähert sich zwar einem technisch überverkauften Zustand, eine Spekulation auf eine Gegenbewegung scheint vor diesem Hintergrund aber aktuell sehr riskant.
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