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Rock Tech Lithium Inc.: Profiteur vom Megatrend E-Mobility - Managerinterview

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GBC hat im Interview mit Dirk Harbecke, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Rock Tech Lithium Inc., über die jüngsten Entwicklungen im E-Mobility-Sektor und im Lithium-Markt sowie über das begonnene Geschäftsjahr 2019 gesprochen.

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GBC: Herr Harbecke, der E-Mobility Sektor beginnt insbesondere aufgrund der verstärkten Regulierung und der Pioniererfolge von Tesla Fahrt auf zu nehmen. Nach den Absatzerfolgen von Tesla oder bspw. auch Renault/Nissan, starten nun auch die besonders dominanten Autobauer, wie bspw. Volkswagen, eine Produktoffensive im Bereich der Elektroautos (beginnend mit dem VW I.D.). Welche Entwicklung für den Elektroautomarkt erwarten Sie in den kommenden Jahren?

Herr Harbecke: Wir sehen im Moment eine Wachstumsdynamik, die noch vor rund 2 Jahren niemand für möglich gehalten hatte. Alleine VW wird noch 2019 mit mehreren Elektro-Autos auf den Markt kommen, zu günstigen Preisen und mit hohen Reichweiten. Die E-Modelle von Porsche, Jaguar und anderen Anbietern sind bereits bis Jahresende komplett ausverkauft. Die neuen Fahrzeuge werden die Käufer überzeugen durch Fahrspaß und Qualität.

GBC: Vor dem Hintergrund der verstärkten Nachfrage nach Elektroautos steigt ebenso die Nachfrage nach Batterien und somit auch nach Batteriemetallen wie Lithium. Wie gestaltet sich aktuell die Versorgungssituation für die Autohersteller im Bereich der lithiumhaltigen Batterien und mit welcher Entwicklung ist hier zukünftig zu rechnen?

Herr Harbecke: Ich denke, dass die Autobauer die Risiken unterschätzen, die durch eine baldige Knappheit von Lithium entstehen werden. Derzeit sind rund 60 neue Gigafactories in Planung und Bau, die jeweils mindestens 10 Gigawattstunden (GWh) an Batteriekapazität herstellen werden – zum Vergleich, die Tesla Gigafactory ist so groß wie 60 Fußballfelder und produziert derzeit rund 20 GWh pro Jahr. Die Hersteller der Batterie-Zellen kommen fast alle aus Asien – Panasonic (Japan), LG Chem und Samsung (Korea), und vor allem die neuen großen chinesischen Hersteller wie CATL, die auch federführend die zukünftige Batterie-Fabrik in Thüringen in Deutschland aufbauen. Die deutschen Autobauer sagen nun: Wir haben unsere Lieferverträge mit den Asiaten, wir kriegen unsere Batterie-Zellen. Was geschieht nun aber, wenn die Chinesen nicht ausreichend Rohstoffe bekommen, oder aus anderen Gründen weniger Batterien herstellen können als geplant? Ich vermute, dass dann die chinesischen Autobauer, die derzeit schon führend sind, bevorzugt beliefert werden, und die deutschen das Nachsehen haben. Die Autohersteller tun gut daran, sich selbst die Rohstoffe zu sichern, und eigenes Know-how bei der Herstellung der Batterien aufzubauen.

GBC: Lithiumhaltige Batterien kommen neben Elektrofahrzeugen auch z.B. in Stromspeichern für Immobilien mit Solaranlagen oder als Stromspeicher für Stromnetze, die regenerativ erzeugte Energie speichern, zum Einsatz. Wie entwickeln sich aktuell diese alternativen Anwendungsbereiche und welche zukünftige Nachfrageentwicklung erwarten Sie aus diesen Sektoren?

Herr Harbecke: Die Entwicklung ist auch in diesen Bereichen rasant, allerdings noch von einer kleineren Basis aus. Während für die Autoindustrie schon in wenigen Jahren mehr als 1.000 GWh Batteriekapazität pro Jahr benötigt werden, kommen die Stromspeicher für Netze und Haushalte vermutlich grade mal auf ein Zehntel davon. Aber mit dem Wachstum der Produktion von alternativen Energien gibt es keine Alternative – Stromspeicher werden in großem Maßstab eingesetzt werden, da ansonsten die Stabilität des Netzes nicht gewährleistet werden kann. Während Kohlekraftwerke je nach aktuellem Energieverbrauch hoch- und runtergefahren werden können, lassen sich Sonne und Wind nicht so steuern.

GBC: Vor dem Hintergrund der zunehmenden Nachfrage nach Lithium, insbesondere bedingt durch den aufstrebenden E-Mobility-Sektor, und der schwierigen Lithiumangebotssituation, bewegt sich der aktuelle Lithiumpreis (Lithiumcarbonat) mit rund 15.000 USD/Tonne weiterhin auf einem hohen Niveau. Welche Preisentwicklung erwarten Sie für das Batteriemetall Lithium in den kommenden Jahren?

Herr Harbecke: Wir erwarten wieder steigende Preise, nachdem es zuletzt einen leichten Rückgang gab – allerdings auf hohem Niveau. Die Angebotssituation wird immer dramatischer. Die Lithium-Brine-Projekte in Lateinamerika lassen sich nur sehr langsam hochfahren und bleiben deutlich hinter allen Erwartungen - und die neuen Produzenten von Hard Rock-Projekten in Australien produzieren auch schon hart am Limit. In den kommenden Jahren werden zu den jetzigen rund 10 Produzenten nur wenige neue hinzukommen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage enorm. Wir geben uns als Rock Tech alle Mühe, spätestens Anfang 2021 als Produzent mit am Markt dabei zu sein und von den steigenden Preisen zu profitieren.

GBC: Im Anbetracht des aktuellen Strukturwandels in der weltweiten Automobilindustrie in Richtung E-Mobility treten auch zunehmend Staaten als „Player“ auf. Welche Rolle nehmen Staaten in Hinblick auf die Lithiumversorgung ihrer inländischen Automobilindustrie ein?

Herr Harbecke: Das ist sehr unterschiedlich. Die Chinesen wirken sehr stark auf ihre Auto- und Batterieindustrie ein und unterstützen diese, was die weltweite Marktführerschaft der Chinesen im Bereich Elektromobilität erklärt. Denken Sie dran – in Shenzhen fahren schon 16.000 Busse voll elektronisch, in Berlin grade mal eine Hand voll! In Amerika findet derzeit ein Umdenken statt – Lithium wurde auf die Liste der kritischen Metalle gesetzt, hier wird der Staat bald massiver unterstützen. In Europa ist das derzeit am schwierigsten. Zwar hat Deutschland bereits Subventionen von 1 Milliarde Euro zugesagt für den Bau einer Batterie-Zell-Fabrik durch deutsche Hersteller, und Frankreich stellt ebenfalls 700 Millionen Euro in Aussicht. Die Industrie fordert aber mehr Förderung, und das ist mit Sicherheit einer der Gründe, warum die Chinesen in Deutschland Batteriefabriken bauen, aber nicht VW oder Bosch. Das muss sich ändern, um eine strategische Abhängigkeit zu vermeiden.

GBC: Sie haben bei Rock Tech die Ressourcenbasis in Ihrem Hauptasset Georgia Lake in 2018 deutlich erhöhen können. Bitte geben Sie uns einen Überblick über den aktuellen Stand an vorhandenen lithiumhaltigen Ressourcen?

Herr Harbecke: Wir haben unsere Ressource durch neue Bohrungen und Explorationsarbeiten auf aktuell 13.3 Millionen Tonnen erweitert. Und diese Zahl bezieht sich nach wie vor nur auf einen Teilbereich unseres Gebietes. Wir sind sehr zuversichtlich, die Ressource weiter erweitern zu können, aber unser Fokus liegt auf der Produktion ab 2021. Mit dem Cash-Flow aus dem Verkauf des Produktes werden wir dann weitere Explorationsarbeiten finanzieren. In 2018 haben wir unsere erste Wirtschaftlichkeitsstudie erstellt, die aufzeigt, dass wir rund 50 Millionen USD pro Jahr verdienen werden, sobald wir produzieren! Pro Jahr! Vergleichen Sie das mal mit unserer derzeitigen Marktkapitalisierung, die grade mal bei rund 30 Millionen USD liegt. Ich finde diese Bewertung absurd niedrig.

GBC: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Gesellschaft für 2019 gesetzt? Was kann man im laufenden Geschäftsjahr von Rock Tech erwarten?

Herr Harbecke: Wir gehen davon aus, dass wir dem Markt beweisen können, dass wir bald in Produktion gehen werden und die erwarteten Gewinne erwirtschaften. Derzeit laufen verschiedene Prozesse parallel, z.B. Genehmigungsverfahren, die wir bis Ende des Jahres abschließen wollen. In 2020 wird dann der Aufbau der Produktionsanlage beginnen. Im Einklang mit unserem Fortschritt erwarten wir auch, dass der Aktienkurs sich wieder auf ein faires Niveau einpendeln wird. Dann wird es ein gutes Jahr für alle Stakeholder der Rock Tech Lithium, für Aktionäre, zukünftige Kunden und auch unser Team.

GBC: Herr Harbecke, vielen Dank für das Gespräch.

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