Die strategische Neuausrichtung des Zuckergeschäfts offenbart bei Südzucker eine weitere Baustelle. Da sich die Konzentration auf das profitable Handelsgeschäft bei der 35-Prozent-Beteiligung ED&F Man Holdings Limited aus London weiter verzögert, muss die Tochter wertberichtigt werden.
Nach Unternehmensangaben ist auf AG-Ebene nun eine Abschreibung von 200 bis 240 Mio. Euro fällig. Verbucht wird diese im am 30. November endenden dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (per 28.2.). Zwar ist die Wertminderung nicht zahlungswirksam, sie reduziert jedoch den Buchwert von Südzucker. Per Ende August 2020 lag das Eigenkapital des Unternehmens noch bei fast 3,6 Mrd. Euro. Im günstigsten Fall werden daraus per Ultimo November knapp 3,4 Mrd. Euro.
Damit würde die Marktkapitalisierung des Unternehmens zwar weiter deutlich unter dem Buchwert liegen, unserer Buchwert-Spekulation wird damit aber wieder ein wenig Substanz entzogen. Andererseits ist bei einem aktuellen Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund 0,8 das Rückschlagpotenzial für die Aktie weiter begrenzt.
Im Anschluss an enttäuschende Q2-Zahlen kam es Anfang Oktober zu kräftigen, aus unserer Sicht überzogenen, Kursabschlägen. Ende Oktober fand die Aktie dann leicht oberhalb von 12 Euro einen Boden, von wo aus das Papier zwischenzeitlich bis auf rund 13,50 kletterte. Die erneute Wertberichtigung ist unschön, aber kein Beinbruch. Wir werden die Aktie unverändert eng begleiten.
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