Die schlechten Zahlen für 2013 und der maue Ausblick haben die Aktie von SGL Carbon erneut nach unten gerissen. Wenig erfreut dürften die Anleger zudem davon sein, dass sich Daimler von der Carbonfaser offenbar verabschiedet. Die Bodenbildung von SGL Carbon hängt nun am seidenen Faden.
SGL Carbon kämpft gegen Abwärtsdruck im Kerngeschäft Graphitelektroden, 2013 reduzierte sich der Umsatz um ein Zehntel auf 1,48 Mrd. Euro, das um Sondereinflüsse bereinigte EBIT war mit 19,5 Mio. Euro (Vorjahr 164,4 Mio. Euro) nur noch knapp im positiven Bereich. Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen führten unter dem Strich zu einem kräftigen Verlust von 396 Mio. Euro. Ein kleiner Trost ist, dass wenigstens der freie Cashflow mit 38,2 Mio. Euro positiv ausgefallen ist.
Trotzdem war 2013 ein Jahr des Grauens, und 2014 wird nicht viel besser. Wegen der schwachen Entwicklung im Kernbereich Graphitelektroden wird der Umsatz voraussichtlich stagnieren und das EBIT (bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen) deutlich sinken.
Da kann auch die intensivierte Zusammenarbeit mit BMW nichts ausrichten, und auch hier wurden die Anleger gestern nachdenklich. Dass sich Daimler offenbar aus seinem Carbon-Joint-Venture zurückzieht, wirft ein schlechtes Licht auf die Zukunftsfähigkeit des Werkstoffs in der Automobilindustrie (auch wenn BMW das offenbar anders sieht).
Die Aktie von SGL Carbon ist folgerichtig auf Tauchstation gegangen und notiert nur noch hauchdünn über der zentralen Unterstützung bei 26 Euro. Solange sich der Wert darüber hält, ist die im letzten Dezember gestartete Phase der Seitwärtskonsolidierung intakt. Ein Bruch wäre hingegen ein kräftiges Verkaufssignal.
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