Wacker Chemie bekommt langsam wieder festen Boden unter den Füßen. Die Aussicht, dass das Unternehmen die Talsohle durchschritten hat, wurde an der Börse mit einem Kurszuwachs um rund ein Drittel in den letzten drei Monaten belohnt. Nun hat die Aktie eine Verschnaufpause verdient.
Es ist nicht so, dass Wacker Chemie schon wieder in den Wachstumsmodus umgeschaltet hätte. Im zweiten Quartal lag der Umsatz mit 1,15 Mrd. Euro um rund 6 Prozent unter dem Vorjahr, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen reduzierte sich sogar um 22,3 Prozent auf 188,2 Mio. Euro. Aber gegenüber dem ersten Quartal gab es deutliche Fortschritte, insbesondere beim EBITDA (+14 Prozent).
Damit wurden die Analystenprognosen übertroffen, was an der Börse zu einer sehr positiven Reaktion führte. Die Aktie ist auf ein neues Jahreshoch gestiegen und hat damit ein positives Chartsignal generiert. Beflügelt wurde der Wert in der letzten Woche auch von der Einigung zwischen der EU und China bezüglich der Solarmodulexporte. Ein Handelsstreit, der Wacker Chemie hart getroffen hätte, scheint damit vom Tisch.
Das Management sieht im Polysiliziummarkt damit die Talsohle erreicht, die Preise haben sich zuletzt stabilisiert. Eine Belebung in diesem Geschäftsfeld wäre die Voraussetzung, damit Wacker Chemie wieder zulegen kann.
Noch ist das Zukunftsmusik, für das laufende Jahr wurde die Umsatzprognose auf 4,5 Mrd. Euro konkretisiert, das entspräche einem Rückgang um etwa 3 Prozent gegenüber 2012. Vor diesem Hintergrund dürfte der Aktie nach dem jüngsten Husarenritt erst einmal eine längere Konsolidierungsphase bevorstehen.
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